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- Band 2 Kapitel 1
[Probeleser:
- ]
Das
Land aus den Mythen
Ghandilva,
der Älteste
des Dorfes Baran, war in einem Dilemma. Baran war eins eine
friedvolle Siedlung
in den südlichen Provinzen von Rosenheim gewesen und hatte 500
Haushalte
beherbergt. Das Dorf wurde erst kürzlich von Echsenmenschen
überfallen und die
Dorfbewohner waren geflohen, aber Einige wurden von den
Echsenmenschen
gefangengenommen.
„Ich
würde gerne
wissen, was dies für ein Samen ist.“, fragte Weed den Ältesten.
In
Ghandilvas Augen
leuchtete Hoffnung auf.
„Wenn
ich Ihnen das
sage, werden Sie mir dann helfen, Herr?“
„Bitte
beleidigen Sie
mich nicht, Sir. Ich werde Euren Leuten helfen, unabhängig
davon, ob Sie es mir
erzählen oder nicht. Wenn Unschuldige von bösen Monstern
gefangen genommen
werden, wie kann ich dann als Mann tatenlos danebenstehen?“
„Oh!“
Ghandilva
wurde von
plötzlicher Aufregung erfüllt. Während alle anderen seine Bitte
abgelehnt
hatten, kam hier ein guter Samariter und bot sein Schwert zur
Rettung an.
„Darius
lehnte meine
Bitte ab, weil ich nur diesen Samen anbieten konnte.“
Sich
sicher, dass
Darius bereits außer Hörweite war, sprach Weed mit dem Ältesten.
„Warum
sollte man eine
gute Tat versuchen mit einer Belohnung aufzuwiegen? Das ist
einfach
unverantwortlich.“
„Es
gibt also immer noch
gute Menschen auf der Welt.“
Weed
blickte flüchtig
auf die Hand von Ghandilva.
„Also,
was ist dies
für ein Samen?“
„Oh,
dieser. Ich weiß
nicht, was daraus wachsen wird.“
„Weißt
du denn
wenigstens, woher er kommt?”
„Der
Samen wurde
innerhalb meiner Familie weitervererbt. Meine Vorfahren gaben
uns auf, den
Samen gut zu beschützen, da er sehr wertvoll sei. Ich habe
geschworen, ihn
einem würdigen Krieger zu geben, als Belohnung für einen
Gefallen.“
In
Weeds Kopf begannen
sich die Puzzleteile zusammenzusetzen. Es war aber immer noch
nur eine 50/50
Chance.
Entweder
war es der
Samen, der im Buch als Schlüssel zur Stadt im Himmel erwähnt
wurde, oder aber
es war einfach nur ein normaler Samen.
Unter
den vielen
Klassen, die man in diesem Spiel ergreifen konnte, gab es auch
Bauern und
Gärtner. Natürlich ist es sehr schwer einen Spieler mit solch
einer Klasse zu
finden.
„Herr,
werdet ihr die
Leute aus meinem Dorf retten?“
*Pling*
Das Verhängnis
von Dorf Baran
War Baran war
einst eine friedliches und belebtes Dorf. Doch
grauenvolle Monster vielen durch die östlichen Grenzen
in das Land ein.
Als die Echsenmenschen das Dorf überfielen, konnte der Dorfälteste Ghandilva nicht alle Einwohner retten. Er floh gemeinsam mit den Jüngsten, während die Erwachsenen sich entschlossen, zurückzubleiben und sie zu decken. Die Echsenmenschen nahmen die Leute gefangen, statt sie zu töten und versklavten sie in einer Festung in einem westlichen Tal.
Befreie die
Elten von den Kindern. Doch die Zeit drängt, die
Echsenmenschen werden nach und nach immer mehr der
Gefangenen töten.
Schwierigkeit: D
Belohnung: Namenloser Samen Zahl der Gefangenen: 55 |
Eine
Quest mit der
Schwierigkeit D. Das war die gleiche Schwierigkeit, wie die
Quest für die
Stoßtruppe!
Weed
hatte zwar noch
eine Quest der Schwierigkeit A, Zahabs Erbe anzutreten, aber
diese ging noch
weit über seine Fähigkeiten hinaus. Zu seinem Bedauern, nahm sie
aber einen
wertvollen Platz in seinem Quest Fenster ein.
Diese
Quest hatte eine
höhere Schwierigkeit, als die anderen, die er bisher erledigt
hatte. Aber er
las die Questbeschreibung immer wieder durch ohne auf die
Schwierigkeit zu
achten. Eltern in Gefahr.
Seine
Erinnerungen an
seine Eltern verblassten, als er acht Jahre alt war. Danach
kamen nur noch sehr
düstere Erinnerungen an das harte Leben während er von
Kredithaien verfolgt
wurde.
Das
war die einzige Hinterlassenschaft meiner Eltern.
Dennoch
vermisste Weed
seinen Vater und seine Mutter. Er würde alles dafür geben, sie
zurückzuholen.
Während
der mögliche
Helfer tief in Gedanken versunken war, machte sich Ghandilva
Sorgen und sprach
erneut mit Weed.
„Ich
nehme an, du bist
mit der Belohnung nicht zufrieden?“
„…“
„Sobald
unser Dorf
wiederhergestellt ist, werden wir dir unsere Schuld nach und
nach abzahlen.“
„Nein,
ist schon in
Ordnung. Die Belohnung ist mehr als genug. Ich werde die Aufgabe
so schnell wie
möglich erledigen.“
Du hast die
Quest angenommen.
|
„Ich
danke dir, Herr.
Die Echsenmenschen haben die Gefangenen in die Berge westlich
unseres Dorfes
verschleppt. Ich werde hier auf die gute Nachrichten warten.“
Als
Ghandilva ging,
kamen seine Kameraden herüber.
„Weed,
was ist da
gerade passiert?”
„Hast
du die Quest
angenommen?“
Pale
und Surka
schauten Weed ungläubig an. Er hatte gerade eine neue Quest
angenommen, die
ihnen nur einen mickrigen Samen einbrachte.
„Stellt
keine Fragen.
Geht zu dem Ältesten und nehmt die Quest ebenfalls an.“
Weed
war praktisch der
Leiter der Gruppe.
Seine
Kameraden
schlussfolgerten, dass Weed einen Grund für sein Verhalten hatte
und gingen
ebenfalls zu Ghandilva um die Quest anzunehmen, welcher
bereitwillig zustimmte.
„Ich
gehöre zu Weed.“
„Ich
biete ebenfalls
meinen Bogen an, um die Dorfbewohner zu befreien.“
Deine Party hat
die Quest akzeptiert.
|
Der
Rest von Weeds
Gruppe akzeptierte ebenfalls die Quest, aber sie fragten sich,
warum sie das
taten.
Pale
schüttelte den
Kopf.
„Ich
kann nicht
verstehen, warum du die Quest des Stoßtrupps sausen lässt und
stattdessen diese
Quest machst, nachdem wir den ganzen Weg bis hierhin gekommen
sind.
„Wenn
ich mich nicht
irre, dann wird diese Quest uns eine großartige Gelegenheit
bieten. Unabhängig
davon, ob ich mich irre, oder nicht, wird diese Quest uns
dennoch mehr bringen,
als gemeinsam mit den anderen Truppen gegen die Echsenmenschen
zu kämpfen.“
„Wie
meinst du das?“
„Nehmen
wir mal an,
wir würden mit dem Stoßtrupp gegen die Echsenmenschen kämpfen.
Bei unseren
Leveln würden wir nicht viel anrichten können und deshalb auch
nur wenig
Erfahrung und Ruhm bekommen.“
Sie
stimmten Weed zu.
Ihre Level waren wesentlich niedriger als die von Darius und
seinen Kumpels.
Sie waren ursprünglich auch an den Quests, die nach der
Stoßtruppquest kommen
würden interessiert gewesen, wie zum Beispiel die Umgebung zu
sichern oder
versprengte Resttruppen der Echsenmenschen auszuschalten, die
eigentliche
Schlacht gegen die Echsenmenschen hatte sie eher weniger
interessiert. Zwischen
den ganzen Spielern mit höheren Leveln, waren sie kaum mehr als
eine kleine
Unterstützung im Kampf.
„Ich
habe die
Vermutung, dass wir besser dran sein werden, wenn wir
stattdessen diese Quest
hier erledigen.“
„Aber
das
Schwierigkeitslevel ist D… glaubst du nicht, dass dies zu schwer
für uns sein
wird?“, fragte Surka.
„Keine
Sorge, ich habe
einen Plan.“
„Alles
klar, Weed. Wir
sind dabei.“, sagte Pale.
Weed
und seine Freunde
entschieden sich, Ghandilvas Quest anzunehmen und den Stoßtrupp
zu verlassen.
Kurz darauf kamen zwei Männer zu den Deserteuren, die ihr
Verschwinden bemerkt
hatten.
Es
waren Becker und
Dale, die Denarions aus der Armee von Rosenheim.
„Kommandant!
Wohin
geht ihr?”, fragte Dale: „Wir werden gleich auf die
Echsenmenschen treffen.“
„Meine
Teamkameraden
und ich ziehen los, um die Dorfbewohner, die Väter und Mütter
der Kinder, aus
der Festung der Echsenmenschen zu befreien.“
„Eine
schwierige
Mission!“
Becker
schaute Weed
erschrocken an. Dale sah ungläubig aus.
„Werden
fünf von euch
reichen, um die Festung zu infiltrieren?“
Dale
besah sich Weeds
Gruppe. Er kam zu dem Ergebnis, dass sie schwächer als er selbst
aussahen. Er
schlug sich auf die Brust und bot seine Dienste an.
„Kommandant,
wir
möchten dir bei der Mission helfen!“
„Ja.
Unser Kommandant
wird uns mit Sicherheit erlauben, euch zu unterstützen, wenn er
von eurer
Heldenhaften Tat hört.“
Die
Freundschaft, die
Weed mit den Soldaten aufgebaut hatte, wirkte auch dieses Mal.
Es gibt
einige Taten,
die von den Soldaten definitiv abgelehnt wurden, unabhängig
davon, wie loyal
sie zu der Person standen. Dazu zählten zum Beispiel Meuterei
oder das sinnlose
Abschlachten unschuldiger Dorfbewohner. Charisma und gute
Beziehungen konnten
Soldaten nur mit einem sehr großen Ruhm zu solchen Taten
bewegen, oder wenn es
dafür einen gerechten Grund gab.
In den
Augen der
Soldaten war es eine heroische Tat, dass Weed sich freiwillig
für diese Mission
gemeldet hatte. Da die Mission auch eng mit ihrer eigentlichen
Aufgabe, dem
Stoßtrupp, verknüpft war, fühlten sie sich berechtigt, Weed bei
der Mission zu
unterstützen.
Nach
einem kurzen
Moment des Nachdenkens, sagte Weed: „Ich bin euch äußerst
dankbar, dass ihr mir
das anbietet, aber ich kann euer Angebot nicht annehmen. Ihr
wurdet damit
beauftragt, Baran unter der Führung von Darius zurückzuerobern,
richtig?“
„Aber…“
„Umso
weniger Leute an
dieser Mission teilnehmen, desto besser. Ich möchte, dass ihr
stattdessen in
Baran euer Bestes gebt. Was würde es nützen, wenn wir
erfolgreich die
Gefangenen zurückbringen und dann feststellen, dass es für die
Eltern keinen
Ort mehr gibt, zu dem sie zurückkehren können?“
„Ihr
habt Recht,
Kommandant.“
Becker
und Dale waren
überzeugt und gaben nach.
Die 200
Soldaten der
Rosenheim Armee würden es definitiv einfacher machen, die
Gefangenen zu
befreien, besonders deshalb, weil die Denarions bereits unter
Weed gedient
hatte und mit seiner Befehlsstruktur vertraut waren.
Die
Quest würde
wesentlich einfacher werden, wenn er ihre Unterstützung
akzeptiert hätte. Sein
hohes Charisma würde die Soldaten in eine formidable Streitmacht
verwandeln.
Der
Nachteil, allerdings,
wäre, dass Darius dies definitiv bemerken würde.
Wenn
Weed und seine
Gruppe von dem Stoßtrupp desertierten, dann würde dies bei den
300 Spielern und
200 Soldaten kaum auffallen, aber wenn eine große Anzahl
Soldaten die Truppe
verlassen würden, das würde definitiv an Darius‘ Ohren gelangen
und er würde
nachprüfen, was der Grund dafür war.
Weed
und seine Gruppe gingen
Richtung Westen zu den Bergen, die Ghandilva beschrieben hatte.
Auf den
Bergen lastete
eine bedrückende Atmosphäre.
Feuchter
Nebel, der
von den Wasserfällen im Tal aufstieg, sorgte für gute
Lebensbedingungen für die
Echsenmenschen.
„Ich
kann erkennen,
dass ihr Territorium bis hierher reicht.“
Pale
hatte seine
Beobachtungsskills optimiert um die Stärken seiner Klasse
ausspielen zu können.
Es war notwendig für Waldläufer, welche ihre Feinde auf große
Distanz
bekämpften, dass sie die Entfernung und Landschaft einschätzen
konnten.
Pale
konzentrierte
sich auf die passiven Skills des Waldläufers, wie zum Beispiel
Multipfeil und
Durchdringung. Dies war der beliebteste Skillpfad des Rangers.
Währenddessen
ersetzte
Weed den Schwertkämpfer in ihrer Gruppe, obwohl seine Klasse
Bildhauer war.
Dank seiner vielen Produktionsskills, sowie Zahabs Gravurmesser,
konnte er
diese Position problemlos einnehmen.
„Ja,
ich glaube die
Echsenmenschen haben die östliche Grenze überschritten und sich
dann hier
gesammelt.“
Weed
sah sich die
Landschaft an. Das Tal war größer als es den Anschein hatte.
Sie
rückten langsam
vorwärts und fürchteten, dass sie jederzeit von den
Echsenmenschen aus dem Wald
heraus überrascht werden konnten.
Endlich
sahen sie
Echsenmenschen. Die Reptilien sahen aus wie riesige Eidechsen
auf zwei Beinen
mit glitschiger, grüner Haut. Sie waren mindestens Level 60.
„Igitt,
ekelhaft.“,
sagte Romuna angewidert.
Weed
konnte ihr nur
zustimmen. Monster waren allgemein ziemlich hässlich und
abstoßend.
Dennoch
fürchtete er
sich nicht vor ihnen.
Bei
ihnen sollte der gleiche Trick wie bei den Goblins
wirken.
Die
Echsenmenschen
waren um zehn Level stärker, als die Goblins, aber sie hatten
den Nachteil,
dass sie nicht in einem Dungeon waren, da Monster nachts und in
Dungeons um 50%
stärker waren. Dadurch waren die Echsenmenschen nicht stärker
als die Goblins.
Weed
nahm sein
Eisenschwert zu Hand, statt dem Bogen den er gegen die Goblins
verwendet hatte.
Er war in letzter Zeit so beschäftigt gewesen, zu kochen und
Statuen zu
verkaufen, dass er sich nach dem Kampf sehnte.
Jetzt
kann ich mal meine neuen Schwertkampfkünste
ausprobieren.
Die
Formlose
Schwertkampfkunst den Kaisers!
Die
einzelnen
Attacken, welche in dem Skillbuch beschrieben gewesen waren,
waren folgende:
Die erste Form
Manaverbrauch:
300
Du führst drei herrliche Streiche gegen den Gegner. Mit steigendem Skilllevel erhöht sich der Schaden und es werden mehr Angriffe ausgeführt. |
Die zweite Form
Manaverbrauch:
400
Du schlüpfst blitzschnell hinter deinen Gegner und greifst seinen Rücken an. |
Die dritte Form
Manaverbrauch:
600
Du versuchst die Waffe des Gegners zu zerstören, indem dein Angriff kurzzeitig auf das Fünffache erhöht wird. |
Die vierte Form
Manaverbrauch:
1000
Du zielst aus einer tänzerischen Bewegung heraus auf die Schwachstelle des Gegners. |
Die fünfte Form
Du gelangst mit
deinem Schwert in Harmonie.
All dein Mana wird auf einen Punkt an der Spitze des Schwertes konzentriert und zum explodieren gebracht, um gewaltigen Schaden anzurichten. Das gesamte Mana wird verbraucht. Wenn das Mana weniger als 2000 Punkte beträgt, dann werden deine Lebenspunkte ebenfalls verringert. |
Außerdem
stand in dem
Buch noch eine Beinarbeitstechnik, welche aus sieben Schritten
bestand und
hauptsächlich zum Ausweichen gedacht war.
Weed
benannte alle
fünf Formen individuell.
Die
erste Form nannte
er Dreifachschlag, die anderen: Rückenstich, Powerbrecher,
Schwerttanz und
Schwertkaiser.
Weed
hatte insgesamt
940 Manapunkte, dank den Tabletten des Kaisers. Er konnte den
Skill
Dreifachschlag dreimal verwenden, Rückenstich zweimal und
Powerbrecher nur
einmal.
Schwerttanz
und
Schwertkaiser waren derzeit noch zu teuer. Er konnte zwar
Schwertkaiser, die
fünfte Form, verwenden, aber dies war sehr gefährlich, da er
nach einem Angriff
mit nur sehr wenig Lebenspunkten dastehen würde.
Er
nannte die
Beinarbeitstechnik Sieben Himmlische Schritte. Der Skill
verbrauchte ebenfalls
100 Mana, aber immerhin blieb er danach für eine Minute lang
aktiviert.
Schauen
wir uns an, wozu ich fähig bin.
Weed
hatte nicht ein
einziges Mal gekämpft, seit er die Formlose Schwertkampfkunst
des Kaisers
gelernt hatte.
„Während
des Tages
sind die Echsenmenschen nicht ganz so stark. Währen wir in einem
Sumpf, dann
könnten die Echsenmenschen mit ihrem vollen Potenzial kämpfen,
aber in einem
Tal sind sie wesentlich schwächer. Ich gehe voran und greife
zuerst an.“
Monster,
welche an ein
trockenes Klima angepasst sind, wie zum Beispiel Skorpione und
Sandwürmer, sind
in Wüsten viel stärker.
Dem
gleichen Prinzip
folgend, sind die Echsenmenschen, welche an feuchte Sümpfe
angepasst sind, in
dem offenen Tal schwächer.
Dennoch
waren seine
Teamkameraden überrascht.
Weed
hatte
vorgeschlagen, dass sie die Festung der Echsenmenschen
erstürmen.
Sie
waren ihm bisher
gefolgt, weil sie gedacht hatten, dass er einen Plan hätte, um
die
Echsenmenschen zu überrumpeln, da sie ihnen gegenüber in der
Unterzahl waren.
„Wa-warte
eine
Sekunde! Können wir einfach so in ihre Festung eindringen?“,
fragte Pale.
„Ja,
warum denn
nicht?“
„Aber
die Quest hat
die Schwierigkeit D…“
„Bei
einer
Schwierigkeitsstufe von D kann man davon ausgehen, dass in der
Festung ca. 800
Echsenmenschen lauern. Richtig?“
Pale
stimmte Weed
nickend zu.
„Ja,
800 ungefär…“
„Dies
war uns von
Anfang an bewusst, als wir die Quest von Ghandilva akzeptiert
haben. Aber du
solltest Darius noch nicht abschreiben. Er wird uns helfen.“
„Darius
hilft uns?“
Während
Pale verwirrt
seinen Kopf schüttelte, verteilte Weed kleine Fläschchen unter
den anderen
Teamkameraden.
„Was
ist das? Ist das
ein Trank?“, fragte Romuna.
„Dies
ist ein Getränk,
dass ich gebraut habe, bevor wir die Zitadelle verließen. Ich
habe die leeren
Fläschchen günstig bei einem Apotheker erworben.“
„Warum
verteilst du
sie jetzt?“, fragte Surka.
„Trinkt
und ihr werdet
schon sehen.“
Weed
trank ebenfalls.
Du hast Brandy
der Vitalität getrunken.
Effekte: +100
Lebenspunkte, +10 Stärke, +5 Gewandtheit
Dämpft das Schmerzempfinde bei einer Verletzung. |
Weed
seine
Teamkameraden leerten ebenfalls ihre Fläschchen und waren
erstaunt.
„Ich
kann nicht glauben,
dass dieser Brandy diesen Effekt hatte…“, sagte Irene
überrascht.
Surka
hatte erst vor
kurzem das Alter erreicht, ab dem sie legal Alkohol trinken
durfte, deswegen
war sie besonders empfänglich für Alkohol. Berauscht von dem
Aroma des Brandys,
trank sie ihn bis zum letzten Tropfen und war von der angenehmen
Süße sehr
positiv angetan.
„Er hat
nicht lange
genug gelagert, deshalb sind die Effekte leider nicht so stark.
Der Vorteil ist
aber, dass man ihn zu Mahlzeiten trinken kann, ohne einen Kater
zu bekommen.“
Weed,
welcher bereits
seinen Brandy getrunken hatte, bewegte sich schon in die
Richtung, in der er
die Echsenmenschen vermutete.
***
Darius
schätzte sich
selbst glücklich.
Wenn er
es nicht wäre,
dann hätte er nicht solch eine seltene Quest wie diesen
Stoßtrupp bekommen.
Die
Stoßtrupp Quest
mit dem Ziel Baran.
Sie
konnte seinen Ruhm
und seine Anerkennung enorm erhöhen. Mit hohem Ruhm bekäme er
viele Vorteile,
unter anderem auch weitere seltene Quests.
Er
könnte wichtige
Personen in Schlüsselpositionen treffen, bei welchen er sonst
keinen Zutritt
hätte und somit einfach an Quests mit hohen Belohnungen
gelangen.
Mit den
500 Truppen
unter seinem Befehl fühlte er sich bereits wie ein
Militärgeneral.
Die
Truppe, die er
anführte erreichte endlich ihr Ziel, das Dorf Baran.
Die
hölzerne
Umzäunung, welche dazu gedacht gewesen war, Monster
fernzuhalten, war
größtenteils umgestürzt und sämtliche Türen der Häuser waren
zerstört.
Die
Truppen sahen auf
die Szene von einem Hügel aus herab. Es war kein Monster zu
sehen, aber dennoch
waren alle angespannt.
„Parros,
zieh los und
erkunde die Gegend.“, sagte Darius zu einem seiner Kollegen.
„Verstanden.
Bleibt
hier und ruht euch aus, bis ich wieder zurück bin.“
Parros
war ein Dieb.
Mit seiner Gewandtheit und seinen Beobachtungsskills auf dem
Maximum, konnte er
problemlos unbemerkt in das Dorf schleichen.
Eine
Stunde später kam
er Schwer atmend zurück und berichtete: „Dort verstecke sich
hunderte
Echsenmenschen und warten darauf, dass wir näher kommen.“
„Sie
wollen also eine
Straßenschlacht.“
Darius
Augen
leuchteten kühl. Offensichtlich
wollten
die Echsenmenschen, welche ihnen Zahlenmäßig überlegen waren,
eine große
Straßenschlacht provozieren, die alle Truppen gleichzeitig zum
Kampf zwang und
ihnen somit den Rückzug und die Gegenseitige Unterstützung
erschwerte. Aber er
begrüßte dies.
In dem
Chaos, dass in
dem Moment ausbrechen würde, wenn die Echsenmenschen angriffen,
würden er und
seine Kollegen, dank ihrer hohen Level, die meisten
Echsenmenschen töten können
und somit den größten Teil der Belohnungen für sich
beanspruchen.
Wenn
sie es so wollen, dann können sie es so haben…
„Kampfgefährten,
wir
stürmen jetzt das Dorf!“
Die
Truppen stürmten
den Hügel hinab in das Dorf. Plötzlich brachen die
Echsenmenschen aus den
Häusern heraus, in denen sie sich versteckt hatten.
*Roar*
„Menschen!“
Die
Echsenmenschen,
welche im Prinzip nur muskulöse Reptilien auf zwei Beinen waren,
hielten ein
Schild in der einen Hand und schwangen ein Schwert mit der
anderen.
Die
meisten Spieler
wurden von dem plötzlichen Angriff vollkommen überrumpelt.
Darius
hatte seine
Truppen nicht darüber informiert, dass die Echsenmenschen auf
sie lauerten.
Während
Darius einen
Echsenmenschen köpfte, murmelte er zu sich selbst.
Ich
brauche keine Schwächlinge. Ich kann nur die
Starken gebrauchen, die loyal zu mir stehen. Also warum sollte
ich meine
Erfahrungspunkte und den Ruhm mit ihnen teilen?
Darius
nutzte diese Rücksichtslose
Taktik mit voller Absicht und riskierte damit hohe Verluste
unter seinen
Truppen und all dies nur, weil er fürchtete, dass sein Anteil
der Erfahrung und
des Ruhms sinken würde, wenn die anderen Spieler mehr zu dem
Kampf beitragen
konnten.
Die
Soldaten der Armee
von Rosenheim folgten Darius.
Ihr
Kommandant war Sir
Jovantes.
Als der
Ritter
erkannte, dass seine Soldaten in ein Kampfgetümmel gezwungen
wurden, während
sie von Echsenmenschen auf allen Seiten umzingelt waren, rief er
zu seinen
Soldaten: „Verteidigt eure Position! Formt einen Kreis und
schlagt zurück!“
Einheiten
aus zehn
Soldaten begannen eine Kreisformation zu bilden, die typische
Formation der
Armee von Rosenheim. Die Leiter dieser Einheiten waren
Denarions, wie Becker
und Hosram.
„Nehmen
Verteidigungsstellung ein.“
„Gehen
in
Verteidigungsstellung.“
„Wir
ebenso.“
Beinahe
alle der
Denarions, die von Weed ausgebildet worden waren, trafen die
gleiche
Entscheidung. Die Verteidigung kommt zuerst!
Nur
Becker fiel aus
der Reihe.
„Los,
schnappt sie
euch!“
Die
Soldaten in
Kreisformation lenkten die Echsenmenschen ab und lockten sie
zwischen die
einzelnen Kreise. Die Formation schloss sich dann hinter den
Echsenmenschen,
sodass diese zwischen den Soldaten gefangen waren.
Becker
und seine zehn
Soldaten gingen zwischen den Kreisen umher und überraschten
Echsenmenschen,
welche zwischen diesen gefangen waren.
***
Als
sich Weed den
Kriegern der Echsenmenschen näherte, stießen diese ihr übliches,
aggressives
Kampfgekreische aus.
„Menschen!“
„Dumme
Menschen sind
gekommen um zu sterben!“
Die
fünf
Echsenmenschen Krieger stürmten mit gezogenen Schwertern auf
Weed zu.
Das
Level der
einzelnen Echsenmenschen war niedrig, aber dies glichen sie
durch ihre Anzahl
wieder aus. Wenn Weed von ihnen umzingelt werden würde, dann
hätte er ein
ernstes Problem, sich gegen die Angriffe von allen Seiten zu
wehren.
Dennoch
war Weed
zuversichtlich.
Er
hatte seine
Statuswerte einen Monat lang in der Trainingshalle stark erhöht.
Wenn
man davon hörte,
dann würde man denken, dass dies einfach war. Und dann würde man
sich wundern,
warum das nicht jeder tat. Mit den höheren Statuswerten wäre es
wesentlich
einfacher, die Monster zu jagen. Aber jetzt denke nochmal ruhig
drüber nach.
Es
dauert einen Monat
lang.
Man
muss den
Trainingsdummy einen Monat lang schlagen. Kannst du wirklich
einen Monat lang
die Langeweile und Anstrengung ertragen? (TL: Frage mich wie oft
das noch
erwähnt werden soll … langsam wissen wir, dass Weed op ist)
Dieselbe
Aktion immer
und immer wieder ausführen, während dauerhaft der Arm davon
schmerzt, während
die Muskeln sich so anfühlen, als würden sie fast zerreißen,
selbst
professionelle Athleten gehen nicht so weit.
Professionelle
Athleten
verbringen in der Regel nicht mehr als fünf Stunden mit Training
am
Tag.
Das
Training das Weed
in einem Monat absolviert hatte, entsprach dem 120 Tägigen
Training eines
professionellen Athleten und das ohne Pausen zum Erholen oder
entspannen der
Muskeln.
Oder
aus anderer
Sicht, Weeds Training entsprach dem täglichen Besuch im
Fitnessstudio für eine
Stunde über zwei Jahre hinweg.
Wer
würde so viel Zeit
investieren, nur um drei bis vier Statuswerte um 40 Punkte zu
erhöhen?
Das
Weed dieses
Training in nur einem Monat abgeschlossen hatte, zeigte
deutlich, wie ausdauernd
er war.
Außerdem
hatte er
jetzt die Schwertkampfskills, welche er in vorherigen Kämpfen
nicht hatte.
Deswegen hieß er die Echsenmenschen willkommen.
Weed
und Surka standen
an der Front gegenüber den anstürmenden Echsenmenschen. Da ihre
Gruppe keinen
Krieger oder Ritter hatte, fiel die Rolle des Kampfleiters an
die beiden.
„Ähm,
nun ja, Weed.“,
stammelte Surka.
„Ja?“
„Wenn
ich sterben
sollte, dann rette bitte dich selbst.“
Surka
sah den fünf
Echsenkriegern sehr pessimistisch entgegen.
„Keine
Sorge, Surka.
Wenn jemand von uns stirbt, dann werde ich zuerst sterben. Ich
werde ihre
Angriffe auf mich lenken, so wie wir es zuvor auch schon getan
haben.“, sagte
Weed zuversichtlich.
„Aber
Weed, du bist
ein Bildhauer. Ach übrigens, wie hoch ist dein Level?“
„68.“
Weed
drang geschickt
in eine Lücke zwischen den heranstürmenden Echsenmenschen.
„Pass
auf!“, schrie
Surka.
Seine
Aktionen trieben
seine Kameraden in heillose Verwirrung, aber er selbst blieb
gelassen.
„Sieben
Himmlische
Schritte!“
Zuversichtlich
aktivierte
er die Beinarbeitstechnik, die er selbst benannt hatte, um den
Angriffen der
Gegner auszuweichen. Er vollführte sieben unberechenbare,
exzentrische
Schritte.
Während
der
Echsenmensch auf noch auf ihn zustürmte, verschwand Weed auf
einmal vor seinen Augen
und tauchte in der nächsten Sekunde rechts neben ihm wieder auf.
„Erste
Form,
Dreifachschlag!“
Weed
bewegte sich auf
atemberaubende Weise und schwang sein Schwert. Drei Schemen
trafen den unteren,
mittleren und oberen Teil des Körpers des Echsenmenschen zur
selben Zeit.
*Durchdring*
(TL: Es
ist echt eine Qual diese SFX zu übersetzen. Das klingt im
Deutschen immer doof)
Die
Echsenmenschen
waren stärker als Goblins. Sie waren so flexibel, wie Reptilien
und waren sehr
schnell.
Ihre
Angriffskraft war
nicht besonders hoch, aber ihre grüne Haut war dafür sehr
erschreckend. Die
dicken, grünen Schuppen hatten eine spektakuläre Verteidigung
und sie trugen
zusätzlich noch geplünderte Rüstungen, welche sie von anderen
Rassen geraubt
hatten, dadurch waren sie schwer zu erledigen.
*Stöhn*
Von
Weeds Angriff
verletzt schrie der Echsenmensch vor Schmerzen auf. Er hatte 80%
seiner
Lebenspunkte verloren und war somit schon dem Tode nahe.
Der
Manaverbrauch für
Kraftschuss, der charakteristische Skill von Pale dem
Waldläufer, war 25 Mana.
Im Vergleich dazu, waren Weed seine Skills die reinsten
Manaschleudern.
Aber da
seine Angriffe
so viel Mana verbrauchten, war ihr Schaden auch dementsprechend
hoch.
Surka
sah die Szene
von ihrer Position neben Weed aus. Sie hatte schon häufig mit
ihm gemeinsam
gekämpft. Seitdem er den Wolf erledigt hatte und dadurch
selbstlos seine
Teamkameraden gerettet hatte, war er der Anführer ihrer Gruppe.
Als sie ihn
aber nach wiedergesehen hatten, hatte er gesagt, er wäre ein
Bildhauer geworden
und er hatte angefangen zu kochen.
Das
Ganze war schon
unfassbar genug aber es sah so aus, als hätte er dennoch nichts
von seinen
Kampffertigkeiten eingebüßt.
Surka
wusste nicht,
was für einen Skill Weed gerade verwendet hatte, aber sie sah,
dass er außergewöhnlich
war. Es sah so aus, als würden drei Schwerter zu selben Zeit den
Echsenmenschen
angreifen, als Weed Dreifachschlag verwendet hatte.
Ich
darf ihm nicht nachstehen!
Surka
schlug mit ihren
Fäusten nach dem Echsenmenschen, den Weed bereits geschwächt
hatte. Sie wollte
einen möglichst schnell erledigen.
Der
Echsenmensch war
benommen hingefallen, nachdem Weed ihn angegriffen hatte,
deshalb konnte er
sich nicht gegen ihren Schlag wehren.
„Yon-Han-Kwon!“
Da der
Gegner einen
höheren Level als sie hatte, verwendete sie ihren besten Skill
gleich zu
Beginn.
Sie
ballte ihre Fäuste
und schlug den Echsenmenschen schnell fünf Mal.
Dies
war der
beliebteste Basis Angriff der Klasse Mönch.
Ihre
Skillfortschritt
für diesen Skill war bereits bei 65%! (TL: Ich glaube nicht,
dass später in der
Novelle nochmal diese Form des Skillfortschritts erwähnt wird…
Der Autor hat
später viele seiner ursprünglichen Entscheidungen revidiert,
wodurch leider
vieles inkonsistent wird.)
*Pabababak*
Der
Echsenmensch wurde
an der Brust und im Solar Plexus getroffen und wurde grau.
„Was
zum…?“
Surka
stand perplex
für kurzer Zeit erstaunt rum, obwohl sie gerade in einen Kampf
verwickelt war.
„Er war
zwar benommen,
aber trotzdem hätte er nicht so schnell sterben sollen.“
Wenn
Monster benommen
waren, dann konnten sie sich nicht bewegen und jeglicher Schaden
den sie
erlitten wurde verdoppelt.
Dennoch
wunderte sich
Surka, dass der Echsenmensch trotz Level 60 so schnell erledigt
war.
Die
anderen
Echsenmenschen waren natürlich nicht untätig. Als ihr Kamerad
angegriffen
wurde, brüllten sie wütend.
Vier
Klingen zischten
beinahe gleichzeitig auf Weed zu und unterbanden so jegliche
Chance
auszuweichen.
Er wand
seinen Körper
wie ein Halm Wind. Drei Klingen striffen gerade so seinen Kopf,
sein Bein und
seine Schulter. Die letzte Klinge, der er nicht mehr ausweichen
konnte, schnitt
in seine Seite und hinterließ einen langen Schnitt, aber dennoch
nahm er nur
von einem Angriff Schaden.
Du hast 350
Lebenspunkte verloren.
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Einer
der vielen Nachteile
der Bildhauer Klasse ist es, dass sie keine schwere Rüstung
tragen darf.
Die
Verteidigungswerte
von nicht schwerer Rüstung sind meistens eher gering, solange
sie nicht aus
speziellen Materialien gefertigt wurden oder mit starken
Verzauberungen belegt
waren.
Obwohl
Weed eine
einfache Lederjacke trug, welche er zu einem Spottpreis in einem
Secondhand
Laden gekauft hatte, war jeder Treffer gefährlich.
„Formender
Schnitt!“
Weeds
Schwert, umhüllt
von einem blassen Licht, zielte erneut auf einen der
Echsenmenschen.
Diesmal
zielte er auf
den Nacken.
Weed
zielte seinen
Angriff auf eine verwundbare Stelle mit gutem Timing.
Kritischer
Treffer!
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Der
Formende Schnitt
ignorierte die Verteidigung von dem Echsenmenschen und fügte ihm
enormen
Schaden zu.
Der
einzige Nachteil
dieses Angriffes war, dass er sehr viel Mana verbrauchte,
ansonsten würde Weed
ihn jedes Mal einsetzen.
Direkt
nach seinem
Angriff folgte ein Zauberspruch von Romuna.
„Feuerschlag!“
Eine
Flammensäule
brach neben Romuna aus dem Bode, teilte sich in vier Feuerbälle
auf und traf
den Echsenmensch.
Ein
Nebeneffekt des
Zauberspruchs war, dass der Gegner zurückgedrängt wurde und
somit den
Nahkämpfern eine kleine Atempause gönnte.
“Feuerpfeil!”
Pale
hielt die
Echsenmenschen mit Pfeilen in Schach. Seine Pfeile versieh er
mit dem
Feuerelement, welches eine Schwäche der Echsenmenschen war.
„Heilende
Hand!“
Irene
heilte schnell
Weed seine verlorenen Lebenspunkte und sprach dann einen Segen
auf ihn.
„Freya
schütze uns.
Schutz des Heiligen Geistes. Stärke uns gegen das Böse. Segen!“
[TL: Ich glaube
nicht, dass die englische Übersetzung an dieser Stelle genau
war…]
Heilige
Segen stärkten
die Verteidigung, sowie die Stärke von Spielern.
Es gibt unzählige Arten von Zaubern, welche die verschiedenen Attribute von Spielern temporär erhöhen. Die Voodoo Künste eines Schamanen zum Beispiel erhöhen die Geschwindigkeit und verbessern die Stärke sowie die Gewandtheit. Die Aura eines Heiligen Ritters wirkt auf eine ganze Party und wurde auch allgemein als sehr effektiv angesehen. Aber am Ende war es immer noch der Priester, dessen Segen alle anderen stärkenden Zauber und Fähigkeiten in den Schatten stellen.
Wenn
man lange Zeit an
die stärkenden Effekte der Segen gewöhnt war, dann fühlt man
sich beinahe
schwach, wenn man auf einmal ohne sie dasteht.
Als
Irene mit ihrer
Aufgabe fertig war, beschwerte sie sich über Weed: „Weed, du
bist viel zu
unvorsichtig!“
Weed
nickte
entschuldigend. In Wahrheit jedoch, war er bewusst ohne Abwehr
zwischen die
Echsenmenschen gestürmt, um ihre Stärke zu erproben.
Außerdem
war
interessier daran gewesen, wie viel Schaden die Formlose
Schwertkunst des
Kaisers austeilen würde.
Das
Ergebnis übertraf
seine Erwartungen.
Jeder
von Weeds
Kampfskills verbrauchte eine unglaublich hohe Menge an Mana. Er
konnte keine
langen Kämpfe riskieren, da seine Skills zu viel Mana
verbrauchten, als dass er
damit lange aushalten könnte.
Aber
dafür waren diese
Skills in kleinen Kämpfen sehr überzeugend. Sie gaben ihm eine
enorme
Angriffskraft, bis sein Mana erschöpft war.
Wenn er
durch weitere
Stufenanstiege über mehr Mana verfügte und sein Manaverbrauch
für die Skills
dank wachsender Schwertkampfkunst für die Skills sank, dann
würden seine Skills
wirklich überwältigend werden.
Dennoch,
in den Augen
seiner Kameraden, sah sein Verhalten überstürzt und waghalsig
aus.
Sie
wussten nicht,
dass er bereits Level 68 war und sie hatten Vorurteile gegen die
Bildhauerklasse und erwarteten deshalb, dass er schwächer wäre
als andere auf
seinem Level.
Die
Verteidigung eines
Bildhauers ist unbestreitbar armselig. Abgesehen von
Magierklassen, gehörte sie
zu den verwundbarsten überhaupt.
Dafür
aber hatte Weed
den Formenden Schnitt und seit seinem Klassenwechsel wirkte sich
auch sein
Bildhauer Skill auf seine Angriffskraft aus.
Ein
fragiler
Bildhauer.
Die
Zukunft war noch
ungewiss, aber Weed war derzeit mehr ein Schadensausteiler, als
ein
Schwertkämpfer.
Er
freute sich über
Irenes Segen, da seine Stärke um 20% anstieg. Er fühlte sich
sehr gut.
Du hast 230
Lebenspunkte verloren.
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Er ließ
sich erneut
von einem Echsenmenschen treffen. Diesmal erlitt er wesentlich
weniger Schaden
dank dem Segen. Dies zeigte ihm, dass sie diesen Skill deutlich
trainiert
hatte, seit ihrem letzten Kampf.
Das war
es, was ihm an
Kämpfen in einer Gruppe gefiel.
Priester
wurden
überall respektiert und jeder schätzte sie für ihre speziellen
Fähigkeiten.
Unabhängig davon, wie gut ihre Skills trainiert waren, wurden
sie in Gruppen
immer mit offenen Armen willkommen geheißen.
Irene,
welche ihre
Fähigkeiten fleißig trainiert hatte, war ein wichtiger
Bestandteil in ihrer
Gruppe.
Der
Bandagieren Skill
von Weed wirkte nur zwischen Kämpfen und konnte nicht mit den
Heil Fähigkeiten
während des Kampfes von Priestern verglichen werden.
Nachdem
sie über ihn
gemeckert hatte, lächelte Irene jedoch.
„Es ist
so typisch für
dich, rücksichtslos in Gegner reinzurennen.“
Weed
ließ niemals
einen Gegner, der ihn angriff stehen, denn sie waren seine
geliebten
Erfahrungspunkte!
Abgesehen
von
Monstern, die Weed noch für zu stark hielt, sprang er immer
freudig in
Monstergruppen und richtete unter ihnen ein Blutbad an.
Während
er sich
zwischen den Gegnern wand und drehte, spürte er den Wind der
Freiheit. Er
sammelte Erfahrung, erhöhte sein Level, bekam Gegenstände und
verbesserte seine
Fähigkeiten. Jeder Schritt macht so viel Spaß und das Ergebnis
war immer jeden
Tropfen Schweiß und Blut wert.
Zuvor
schon, in
Continent of Magick, und auch jetzt, Weed war immer der Erste,
der Monster
angriff, sobald er sie sah.
„Dreifachschlag!“
„Rückenstich!”
Sobald
sein Mana sich
regeneriert hatte, benutzte Weed erneut seine Kampf Skills. Sein
Augenmerk lag
darauf, seine Skills besser zu begreifen.
Das
verbrauchte Mana
füllte sich ja eh wieder auf.
Die Aktivierung
des Skills ist fehlgeschlagen!
|
Da
seine
Skillbeherrschung noch nicht sehr hoch war, schlugen seine
Skills häufig fehl. Wenn
seine Fähigkeiten fehlschlugen, dann war er für wenige Sekunden
benommen. [TL:
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube dies wird später
ebenfalls nicht
mehr vorkommen in der Novelle.]
Weed
vertraute auf
seine Kameraden und setzte dennoch weiterhin seine Skills ein.
Er fühlte sich
sicher, da er wusste, dass ihm immer jemand den Rücken
freihielt.
Seine
überragenden
Angriffe erledigten die Echsenmenschen in kürzester Zeit.
„…“
Als der
Kampf vorbei
war, schauten ihn seine Kameraden verdattert an. Sie waren
angespannt gewesen,
weil sie fünf Echsenmenschen gleichzeitig bekämpften, aber es endete bereits, bevor
Surka und Pale richtig
in den Kampf eingreifen konnten.
„Weed,
dieser Skill…“
„Das
ist ja wie ein
Cheat.“
Pale
und Surka
beschwerten sich beinahe gleichzeitig.
„Uhm,
nun ja…“
„Du
hast so viel
gelevelt, ich glaube nicht, dass du uns überhaupt brauchst.“,
sagte Romuna.
„Das
stimmt nicht.“,
Weed schüttelte seinen Kopf. „Ich bereits für meine schwächte
Attacke 300 Mana.
Also kann ich sie nur dreimal hintereinander einsetzen.“
„Wirklich?“
Weed
wartete bis der
Schock sich gelegt hatte.
„Ich
habe nur 230
Manapunkte insgesamt. Das heißt, ich könnte diesen Angriff nicht
einmal
ausführen. Wieviel Mana hast du, dass du diesen Angriff dreimal
verwenden
kannst?“, fragte Pale ungläubig.
„Ein
wenig über 900.“
„Mein
Gott.“
Pale
sah schockiert
aus.
Romuna
die Magierin
und Irene die Priesterin hatte um die 500 Mana Punkte.
Ihre
Mana Punkte waren
für ihr Level eher hoch, aber die unglaubliche Menge Mana, die
Weed behauptete
zu haben, ließ ihre Unterkiefer erstaunt aufklappen.
Weed
weihte sie kurz
ein, was ihm wiederfahren war. Seine Quest um zum Legendären
Mondlichtbildner
zu werden, war einfach außergewöhnlich.
Ein
Spieler wählte
seine Klasse meistens auf Level fünf, doch hier war ein Mann,
welcher die
Bildhauer Klasse gewählt hatte, entgegen jeglicher Norm und das
auch noch,
nachdem er unzählige Prüfungen gemeistert hatte.
Pale
seufzte.
„Du
warst nicht
einfach nur ein Bildhauer, sondern ein Mondlichtbildner. Eine
versteckte
Klasse! Ich wusste nicht, dass du der berühmte Bildhauer aus der
Stadt bist.“
„Berühmt?“
„Wir
hörten, dass
jemand in der Innenstadt schöne Figuren fertigte und verkaufte.
Wir wollten
welchen kaufen, aber unser Geld reichte nicht.“, sagte Irene.
Irene
sah Weed mit
glänzenden Augen an. Es war offensichtlich, was sie von ihm
wollte.
„Ich
habe nicht
wirklich versucht, es vor euch zu verbergen, aber ich werde
jedem von euch
später eine Figur machen.“
„Danke,
Weed!“
„Ebenfalls.“
„Ich
würde auch gerne
eine haben, wenn es dir nichts ausmacht.“, meinte Pale.
Weed
versprach also
jedem seiner Kameraden, später eine Figur für sie zu machen.
„Wir
haben uns lange
genug ausgeruht. Los, treten wir ihnen in den Hintern! Die Quest
hat eine
Zeitbegrenzung, also beeilen wir uns besser, eh wir zu spät
kommen.“
„Sicher.“
Weed
leitete seine
Kameraden weiter von einer Gruppe Echsenmenschen zur nächsten.
In den meisten
Fällen fügte Weed seinen Gegnern
kritischen
Schaden zu und ließ dann die angeschlagenen Echsenmenschen für
Surka
und Pale übrig, damit sie sie erledigten.
Romuna
war dafür
zuständig, ein bis zwei Echsenmenschen in der Ferne zu
erledigen, wenn es zu
viele für sie waren.
Der
Rest wurde von
Weed und Surka erledigt, während die anderen sich ausruhten und
ihr Mana
regenerierten.
Ihre
Teamarbeit war
koordiniert und bereits zur Genüge in anderen Kämpfen erprobt.
Viele
Füchse, Wölfe
und Bären waren bereits ihrer Teamarbeit zum Opfer gefallen und
hatten nur Fell
und Fleisch zurückgelassen. Jetzt waren die nichtsahnenden
Echsenmenschen ihre
neuen Opfer.
Die
Kämpfe gingen viel
schneller, als zuvor, als Weed alleine gekämpft hatte und im
Kontrast zu der
Quest mit den Soldaten in der Höhle von Litvart, waren er und
seine Kameraden
in einer Party organisiert, was bedeutete, dass die
Erfahrungspunkte fair unter
ihnen aufgeteilt wurden.
Dies
bedeutete, dass
Weed nicht den letzten Schlag ausführen musste. Selbst wenn er
nichts tuend
daneben gestanden hätte, hätte er einen kleinen Teil Erfahrung
erhalten, aber
das entspräche nicht seinem Typ.
„Wow!
Diese Reptilien
sind reicher, als sie aussehen, oder?“, erfreute sich Surka bei
dem Anblick der
fallengelassenen Gegenstände.
Die
Beute umfasste
einen Stahlhandschuh und einen Brustpanzer. Außerdem hatten sie
noch einen Ring
bekommen.
Mana Ring
Erhöht den
maximalen Manavorrat um 3%.
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Dies
war das erste
Mal, dass die Gruppe einen Schmuckgegenstand sah.
„Wer
soll den Ring
bekommen?“
Bei
Surkas Worten
schauten sich alle gegenseitig an, aber schließlich landete der
Ring in Irenes
Besitz, da sie sich geeinigt hatten, dass es ihrer aller
Sicherheit erhöhen
würde, wenn die Priesterin mehr Mana hatte, mit denen sie sie
unterstützen
konnte.
Die
Beute der Party
bekam in der Regel derjenige, welcher sie aufgehoben hatte. Ein
seltener
Gegenstand wechselte jedoch häufig mit gegenseitigem
Einvernehmen den Besitzer.
Normale Beute jedoch, welche nur dafür bestimmt war, in einem
Laden zu landen,
war frei für alle.
Dies
klang nach einer
eher unfairen Regel, aber sie fanden dies akzeptabel aufgrund
der
Zusammensetzung ihrer Gruppe.
Als sie
schließlich
anfingen ernsthaft gegen die Echsenmenschen zu kämpfen, gingen
sie bis zum
Schluss.
Da sie
beschlossen
hatten, die Festung der Echsenmenschen zu stürmen, würde der
Kampf nicht enden,
eh sie alle erledigt hatten.
Wenn
sie jemanden
erwählt hätten, der sich um die vorläufige Lagerung der
fallengelassenen
Gegenstände kümmern sollte, dann hätte er längst sein Tragelimit
überschritten.
Deswegen
durfte jeder
aufheben, was auch immer er mochte, bis er sein Tragelimit
erreichte.
Weed
und Surka, welche
aktiv im Kampf waren, waren üblicherweise die Letzten, die einen
Gegenstand
aufhoben, da ihnen bewusst war, dass sie mit zu hoher
Tragekapazität nicht mehr
kämpfen konnten.