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Band 2 Kapitel 1

[Übersetzung: Brandark]
[Probeleser: - ]

Das Land aus den Mythen

Ghandilva, der Älteste des Dorfes Baran, war in einem Dilemma. Baran war eins eine friedvolle Siedlung in den südlichen Provinzen von Rosenheim gewesen und hatte 500 Haushalte beherbergt. Das Dorf wurde erst kürzlich von Echsenmenschen überfallen und die Dorfbewohner waren geflohen, aber Einige wurden von den Echsenmenschen gefangengenommen.
„Ich würde gerne wissen, was dies für ein Samen ist.“, fragte Weed den Ältesten.
In Ghandilvas Augen leuchtete Hoffnung auf.
„Wenn ich Ihnen das sage, werden Sie mir dann helfen, Herr?“
„Bitte beleidigen Sie mich nicht, Sir. Ich werde Euren Leuten helfen, unabhängig davon, ob Sie es mir erzählen oder nicht. Wenn Unschuldige von bösen Monstern gefangen genommen werden, wie kann ich dann als Mann tatenlos danebenstehen?“
„Oh!“
Ghandilva wurde von plötzlicher Aufregung erfüllt. Während alle anderen seine Bitte abgelehnt hatten, kam hier ein guter Samariter und bot sein Schwert zur Rettung an.
„Darius lehnte meine Bitte ab, weil ich nur diesen Samen anbieten konnte.“
Sich sicher, dass Darius bereits außer Hörweite war, sprach Weed mit dem Ältesten.
„Warum sollte man eine gute Tat versuchen mit einer Belohnung aufzuwiegen? Das ist einfach unverantwortlich.“
„Es gibt also immer noch gute Menschen auf der Welt.“
Weed blickte flüchtig auf die Hand von Ghandilva.
„Also, was ist dies für ein Samen?“
„Oh, dieser. Ich weiß nicht, was daraus wachsen wird.“
„Weißt du denn wenigstens, woher er kommt?”
„Der Samen wurde innerhalb meiner Familie weitervererbt. Meine Vorfahren gaben uns auf, den Samen gut zu beschützen, da er sehr wertvoll sei. Ich habe geschworen, ihn einem würdigen Krieger zu geben, als Belohnung für einen Gefallen.“
In Weeds Kopf begannen sich die Puzzleteile zusammenzusetzen. Es war aber immer noch nur eine 50/50 Chance.
Entweder war es der Samen, der im Buch als Schlüssel zur Stadt im Himmel erwähnt wurde, oder aber es war einfach nur ein normaler Samen.
Unter den vielen Klassen, die man in diesem Spiel ergreifen konnte, gab es auch Bauern und Gärtner. Natürlich ist es sehr schwer einen Spieler mit solch einer Klasse zu finden.
„Herr, werdet ihr die Leute aus meinem Dorf retten?“
*Pling*
Das Verhängnis von Dorf Baran
War Baran war einst eine friedliches und belebtes Dorf. Doch grauenvolle Monster vielen durch die östlichen Grenzen in das Land ein.
Als die Echsenmenschen das Dorf überfielen, konnte der Dorfälteste Ghandilva nicht alle Einwohner retten. Er floh gemeinsam mit den Jüngsten, während die Erwachsenen sich entschlossen, zurückzubleiben und sie zu decken.
Die Echsenmenschen nahmen die Leute gefangen, statt sie zu töten und versklavten sie in einer Festung in einem westlichen Tal.
Befreie die Elten von den Kindern. Doch die Zeit drängt, die Echsenmenschen werden nach und nach immer mehr der Gefangenen töten.
Schwierigkeit: D
Belohnung: Namenloser Samen
Zahl der Gefangenen: 55
Eine Quest mit der Schwierigkeit D. Das war die gleiche Schwierigkeit, wie die Quest für die Stoßtruppe!
Weed hatte zwar noch eine Quest der Schwierigkeit A, Zahabs Erbe anzutreten, aber diese ging noch weit über seine Fähigkeiten hinaus. Zu seinem Bedauern, nahm sie aber einen wertvollen Platz in seinem Quest Fenster ein.
Diese Quest hatte eine höhere Schwierigkeit, als die anderen, die er bisher erledigt hatte. Aber er las die Questbeschreibung immer wieder durch ohne auf die Schwierigkeit zu achten. Eltern in Gefahr.
Seine Erinnerungen an seine Eltern verblassten, als er acht Jahre alt war. Danach kamen nur noch sehr düstere Erinnerungen an das harte Leben während er von Kredithaien verfolgt wurde.
Das war die einzige Hinterlassenschaft meiner Eltern.
Dennoch vermisste Weed seinen Vater und seine Mutter. Er würde alles dafür geben, sie zurückzuholen.
Während der mögliche Helfer tief in Gedanken versunken war, machte sich Ghandilva Sorgen und sprach erneut mit Weed.
„Ich nehme an, du bist mit der Belohnung nicht zufrieden?“
„…“
„Sobald unser Dorf wiederhergestellt ist, werden wir dir unsere Schuld nach und nach abzahlen.“
„Nein, ist schon in Ordnung. Die Belohnung ist mehr als genug. Ich werde die Aufgabe so schnell wie möglich erledigen.“
Du hast die Quest angenommen.
„Ich danke dir, Herr. Die Echsenmenschen haben die Gefangenen in die Berge westlich unseres Dorfes verschleppt. Ich werde hier auf die gute Nachrichten warten.“
Als Ghandilva ging, kamen seine Kameraden herüber.
„Weed, was ist da gerade passiert?”
„Hast du die Quest angenommen?“
Pale und Surka schauten Weed ungläubig an. Er hatte gerade eine neue Quest angenommen, die ihnen nur einen mickrigen Samen einbrachte.
„Stellt keine Fragen. Geht zu dem Ältesten und nehmt die Quest ebenfalls an.“
Weed war praktisch der Leiter der Gruppe.
Seine Kameraden schlussfolgerten, dass Weed einen Grund für sein Verhalten hatte und gingen ebenfalls zu Ghandilva um die Quest anzunehmen, welcher bereitwillig zustimmte.
„Ich gehöre zu Weed.“
„Ich biete ebenfalls meinen Bogen an, um die Dorfbewohner zu befreien.“
Deine Party hat die Quest akzeptiert.
Der Rest von Weeds Gruppe akzeptierte ebenfalls die Quest, aber sie fragten sich, warum sie das taten.
Pale schüttelte den Kopf.
„Ich kann nicht verstehen, warum du die Quest des Stoßtrupps sausen lässt und stattdessen diese Quest machst, nachdem wir den ganzen Weg bis hierhin gekommen sind.
„Wenn ich mich nicht irre, dann wird diese Quest uns eine großartige Gelegenheit bieten. Unabhängig davon, ob ich mich irre, oder nicht, wird diese Quest uns dennoch mehr bringen, als gemeinsam mit den anderen Truppen gegen die Echsenmenschen zu kämpfen.“
„Wie meinst du das?“
„Nehmen wir mal an, wir würden mit dem Stoßtrupp gegen die Echsenmenschen kämpfen. Bei unseren Leveln würden wir nicht viel anrichten können und deshalb auch nur wenig Erfahrung und Ruhm bekommen.“
Sie stimmten Weed zu. Ihre Level waren wesentlich niedriger als die von Darius und seinen Kumpels. Sie waren ursprünglich auch an den Quests, die nach der Stoßtruppquest kommen würden interessiert gewesen, wie zum Beispiel die Umgebung zu sichern oder versprengte Resttruppen der Echsenmenschen auszuschalten, die eigentliche Schlacht gegen die Echsenmenschen hatte sie eher weniger interessiert. Zwischen den ganzen Spielern mit höheren Leveln, waren sie kaum mehr als eine kleine Unterstützung im Kampf.
„Ich habe die Vermutung, dass wir besser dran sein werden, wenn wir stattdessen diese Quest hier erledigen.“
„Aber das Schwierigkeitslevel ist D… glaubst du nicht, dass dies zu schwer für uns sein wird?“, fragte Surka.
„Keine Sorge, ich habe einen Plan.“
„Alles klar, Weed. Wir sind dabei.“, sagte Pale.
Weed und seine Freunde entschieden sich, Ghandilvas Quest anzunehmen und den Stoßtrupp zu verlassen. Kurz darauf kamen zwei Männer zu den Deserteuren, die ihr Verschwinden bemerkt hatten.
Es waren Becker und Dale, die Denarions aus der Armee von Rosenheim.
„Kommandant! Wohin geht ihr?”, fragte Dale: „Wir werden gleich auf die Echsenmenschen treffen.“
„Meine Teamkameraden und ich ziehen los, um die Dorfbewohner, die Väter und Mütter der Kinder, aus der Festung der Echsenmenschen zu befreien.“
„Eine schwierige Mission!“
Becker schaute Weed erschrocken an. Dale sah ungläubig aus.
„Werden fünf von euch reichen, um die Festung zu infiltrieren?“
Dale besah sich Weeds Gruppe. Er kam zu dem Ergebnis, dass sie schwächer als er selbst aussahen. Er schlug sich auf die Brust und bot seine Dienste an.
„Kommandant, wir möchten dir bei der Mission helfen!“
„Ja. Unser Kommandant wird uns mit Sicherheit erlauben, euch zu unterstützen, wenn er von eurer Heldenhaften Tat hört.“
Die Freundschaft, die Weed mit den Soldaten aufgebaut hatte, wirkte auch dieses Mal.
Es gibt einige Taten, die von den Soldaten definitiv abgelehnt wurden, unabhängig davon, wie loyal sie zu der Person standen. Dazu zählten zum Beispiel Meuterei oder das sinnlose Abschlachten unschuldiger Dorfbewohner. Charisma und gute Beziehungen konnten Soldaten nur mit einem sehr großen Ruhm zu solchen Taten bewegen, oder wenn es dafür einen gerechten Grund gab.
In den Augen der Soldaten war es eine heroische Tat, dass Weed sich freiwillig für diese Mission gemeldet hatte. Da die Mission auch eng mit ihrer eigentlichen Aufgabe, dem Stoßtrupp, verknüpft war, fühlten sie sich berechtigt, Weed bei der Mission zu unterstützen.
Nach einem kurzen Moment des Nachdenkens, sagte Weed: „Ich bin euch äußerst dankbar, dass ihr mir das anbietet, aber ich kann euer Angebot nicht annehmen. Ihr wurdet damit beauftragt, Baran unter der Führung von Darius zurückzuerobern, richtig?“
„Aber…“
„Umso weniger Leute an dieser Mission teilnehmen, desto besser. Ich möchte, dass ihr stattdessen in Baran euer Bestes gebt. Was würde es nützen, wenn wir erfolgreich die Gefangenen zurückbringen und dann feststellen, dass es für die Eltern keinen Ort mehr gibt, zu dem sie zurückkehren können?“
„Ihr habt Recht, Kommandant.“
Becker und Dale waren überzeugt und gaben nach.
Die 200 Soldaten der Rosenheim Armee würden es definitiv einfacher machen, die Gefangenen zu befreien, besonders deshalb, weil die Denarions bereits unter Weed gedient hatte und mit seiner Befehlsstruktur vertraut waren.
Die Quest würde wesentlich einfacher werden, wenn er ihre Unterstützung akzeptiert hätte. Sein hohes Charisma würde die Soldaten in eine formidable Streitmacht verwandeln.
Der Nachteil, allerdings, wäre, dass Darius dies definitiv bemerken würde.
Wenn Weed und seine Gruppe von dem Stoßtrupp desertierten, dann würde dies bei den 300 Spielern und 200 Soldaten kaum auffallen, aber wenn eine große Anzahl Soldaten die Truppe verlassen würden, das würde definitiv an Darius‘ Ohren gelangen und er würde nachprüfen, was der Grund dafür war.
Weed und seine Gruppe gingen Richtung Westen zu den Bergen, die Ghandilva beschrieben hatte.
Auf den Bergen lastete eine bedrückende Atmosphäre.
Feuchter Nebel, der von den Wasserfällen im Tal aufstieg, sorgte für gute Lebensbedingungen für die Echsenmenschen.
„Ich kann erkennen, dass ihr Territorium bis hierher reicht.“
Pale hatte seine Beobachtungsskills optimiert um die Stärken seiner Klasse ausspielen zu können. Es war notwendig für Waldläufer, welche ihre Feinde auf große Distanz bekämpften, dass sie die Entfernung und Landschaft einschätzen konnten.
Pale konzentrierte sich auf die passiven Skills des Waldläufers, wie zum Beispiel Multipfeil und Durchdringung. Dies war der beliebteste Skillpfad des Rangers.
Währenddessen ersetzte Weed den Schwertkämpfer in ihrer Gruppe, obwohl seine Klasse Bildhauer war. Dank seiner vielen Produktionsskills, sowie Zahabs Gravurmesser, konnte er diese Position problemlos einnehmen.
„Ja, ich glaube die Echsenmenschen haben die östliche Grenze überschritten und sich dann hier gesammelt.“
Weed sah sich die Landschaft an. Das Tal war größer als es den Anschein hatte.
Sie rückten langsam vorwärts und fürchteten, dass sie jederzeit von den Echsenmenschen aus dem Wald heraus überrascht werden konnten.
Endlich sahen sie Echsenmenschen. Die Reptilien sahen aus wie riesige Eidechsen auf zwei Beinen mit glitschiger, grüner Haut. Sie waren mindestens Level 60.
„Igitt, ekelhaft.“, sagte Romuna angewidert.
Weed konnte ihr nur zustimmen. Monster waren allgemein ziemlich hässlich und abstoßend.
Dennoch fürchtete er sich nicht vor ihnen.
Bei ihnen sollte der gleiche Trick wie bei den Goblins wirken.
Die Echsenmenschen waren um zehn Level stärker, als die Goblins, aber sie hatten den Nachteil, dass sie nicht in einem Dungeon waren, da Monster nachts und in Dungeons um 50% stärker waren. Dadurch waren die Echsenmenschen nicht stärker als die Goblins.
Weed nahm sein Eisenschwert zu Hand, statt dem Bogen den er gegen die Goblins verwendet hatte. Er war in letzter Zeit so beschäftigt gewesen, zu kochen und Statuen zu verkaufen, dass er sich nach dem Kampf sehnte.
Jetzt kann ich mal meine neuen Schwertkampfkünste ausprobieren.
Die Formlose Schwertkampfkunst den Kaisers!
Die einzelnen Attacken, welche in dem Skillbuch beschrieben gewesen waren, waren folgende:
Die erste Form
Manaverbrauch: 300
Du führst drei herrliche Streiche gegen den Gegner.
Mit steigendem Skilllevel erhöht sich der Schaden und es werden mehr Angriffe ausgeführt.
Die zweite Form
Manaverbrauch: 400
Du schlüpfst blitzschnell hinter deinen Gegner und greifst seinen Rücken an.
Die dritte Form
Manaverbrauch: 600
Du versuchst die Waffe des Gegners zu zerstören, indem dein Angriff kurzzeitig auf das Fünffache erhöht wird.
Die vierte Form
Manaverbrauch: 1000
Du zielst aus einer tänzerischen Bewegung heraus auf die Schwachstelle des Gegners.
Die fünfte Form
Du gelangst mit deinem Schwert in Harmonie.
All dein Mana wird auf einen Punkt an der Spitze des Schwertes konzentriert und zum explodieren gebracht, um gewaltigen Schaden anzurichten.
Das gesamte Mana wird verbraucht. Wenn das Mana weniger als 2000 Punkte beträgt, dann werden deine Lebenspunkte ebenfalls verringert.
Außerdem stand in dem Buch noch eine Beinarbeitstechnik, welche aus sieben Schritten bestand und hauptsächlich zum Ausweichen gedacht war.
Weed benannte alle fünf Formen individuell.
Die erste Form nannte er Dreifachschlag, die anderen: Rückenstich, Powerbrecher, Schwerttanz und Schwertkaiser.
Weed hatte insgesamt 940 Manapunkte, dank den Tabletten des Kaisers. Er konnte den Skill Dreifachschlag dreimal verwenden, Rückenstich zweimal und Powerbrecher nur einmal.
Schwerttanz und Schwertkaiser waren derzeit noch zu teuer. Er konnte zwar Schwertkaiser, die fünfte Form, verwenden, aber dies war sehr gefährlich, da er nach einem Angriff mit nur sehr wenig Lebenspunkten dastehen würde.
Er nannte die Beinarbeitstechnik Sieben Himmlische Schritte. Der Skill verbrauchte ebenfalls 100 Mana, aber immerhin blieb er danach für eine Minute lang aktiviert.
Schauen wir uns an, wozu ich fähig bin.
Weed hatte nicht ein einziges Mal gekämpft, seit er die Formlose Schwertkampfkunst des Kaisers gelernt hatte.
„Während des Tages sind die Echsenmenschen nicht ganz so stark. Währen wir in einem Sumpf, dann könnten die Echsenmenschen mit ihrem vollen Potenzial kämpfen, aber in einem Tal sind sie wesentlich schwächer. Ich gehe voran und greife zuerst an.“
Monster, welche an ein trockenes Klima angepasst sind, wie zum Beispiel Skorpione und Sandwürmer, sind in Wüsten viel stärker.
Dem gleichen Prinzip folgend, sind die Echsenmenschen, welche an feuchte Sümpfe angepasst sind, in dem offenen Tal schwächer.
Dennoch waren seine Teamkameraden überrascht.
Weed hatte vorgeschlagen, dass sie die Festung der Echsenmenschen erstürmen.
Sie waren ihm bisher gefolgt, weil sie gedacht hatten, dass er einen Plan hätte, um die Echsenmenschen zu überrumpeln, da sie ihnen gegenüber in der Unterzahl waren.
„Wa-warte eine Sekunde! Können wir einfach so in ihre Festung eindringen?“, fragte Pale.
„Ja, warum denn nicht?“
„Aber die Quest hat die Schwierigkeit D…“
„Bei einer Schwierigkeitsstufe von D kann man davon ausgehen, dass in der Festung ca. 800 Echsenmenschen lauern. Richtig?“
Pale stimmte Weed nickend zu.
„Ja, 800 ungefär…“
„Dies war uns von Anfang an bewusst, als wir die Quest von Ghandilva akzeptiert haben. Aber du solltest Darius noch nicht abschreiben. Er wird uns helfen.“
„Darius hilft uns?“
Während Pale verwirrt seinen Kopf schüttelte, verteilte Weed kleine Fläschchen unter den anderen Teamkameraden.
„Was ist das? Ist das ein Trank?“, fragte Romuna.
„Dies ist ein Getränk, dass ich gebraut habe, bevor wir die Zitadelle verließen. Ich habe die leeren Fläschchen günstig bei einem Apotheker erworben.“
„Warum verteilst du sie jetzt?“, fragte Surka.
„Trinkt und ihr werdet schon sehen.“
Weed trank ebenfalls.
Du hast Brandy der Vitalität getrunken.
Effekte: +100 Lebenspunkte, +10 Stärke, +5 Gewandtheit
Dämpft das Schmerzempfinde bei einer Verletzung.
Weed seine Teamkameraden leerten ebenfalls ihre Fläschchen und waren erstaunt.
„Ich kann nicht glauben, dass dieser Brandy diesen Effekt hatte…“, sagte Irene überrascht.
Surka hatte erst vor kurzem das Alter erreicht, ab dem sie legal Alkohol trinken durfte, deswegen war sie besonders empfänglich für Alkohol. Berauscht von dem Aroma des Brandys, trank sie ihn bis zum letzten Tropfen und war von der angenehmen Süße sehr positiv angetan.
„Er hat nicht lange genug gelagert, deshalb sind die Effekte leider nicht so stark. Der Vorteil ist aber, dass man ihn zu Mahlzeiten trinken kann, ohne einen Kater zu bekommen.“
Weed, welcher bereits seinen Brandy getrunken hatte, bewegte sich schon in die Richtung, in der er die Echsenmenschen vermutete.
***
Darius schätzte sich selbst glücklich.
Wenn er es nicht wäre, dann hätte er nicht solch eine seltene Quest wie diesen Stoßtrupp bekommen.
Die Stoßtrupp Quest mit dem Ziel Baran.
Sie konnte seinen Ruhm und seine Anerkennung enorm erhöhen. Mit hohem Ruhm bekäme er viele Vorteile, unter anderem auch weitere seltene Quests.
Er könnte wichtige Personen in Schlüsselpositionen treffen, bei welchen er sonst keinen Zutritt hätte und somit einfach an Quests mit hohen Belohnungen gelangen.
Mit den 500 Truppen unter seinem Befehl fühlte er sich bereits wie ein Militärgeneral.
Die Truppe, die er anführte erreichte endlich ihr Ziel, das Dorf Baran.
Die hölzerne Umzäunung, welche dazu gedacht gewesen war, Monster fernzuhalten, war größtenteils umgestürzt und sämtliche Türen der Häuser waren zerstört.
Die Truppen sahen auf die Szene von einem Hügel aus herab. Es war kein Monster zu sehen, aber dennoch waren alle angespannt.
„Parros, zieh los und erkunde die Gegend.“, sagte Darius zu einem seiner Kollegen.
„Verstanden. Bleibt hier und ruht euch aus, bis ich wieder zurück bin.“
Parros war ein Dieb. Mit seiner Gewandtheit und seinen Beobachtungsskills auf dem Maximum, konnte er problemlos unbemerkt in das Dorf schleichen.
Eine Stunde später kam er Schwer atmend zurück und berichtete: „Dort verstecke sich hunderte Echsenmenschen und warten darauf, dass wir näher kommen.“
„Sie wollen also eine Straßenschlacht.“
Darius Augen leuchteten kühl.  Offensichtlich wollten die Echsenmenschen, welche ihnen Zahlenmäßig überlegen waren, eine große Straßenschlacht provozieren, die alle Truppen gleichzeitig zum Kampf zwang und ihnen somit den Rückzug und die Gegenseitige Unterstützung erschwerte. Aber er begrüßte dies.
In dem Chaos, dass in dem Moment ausbrechen würde, wenn die Echsenmenschen angriffen, würden er und seine Kollegen, dank ihrer hohen Level, die meisten Echsenmenschen töten können und somit den größten Teil der Belohnungen für sich beanspruchen.
Wenn sie es so wollen, dann können sie es so haben…
„Kampfgefährten, wir stürmen jetzt das Dorf!“
Die Truppen stürmten den Hügel hinab in das Dorf. Plötzlich brachen die Echsenmenschen aus den Häusern heraus, in denen sie sich versteckt hatten.
*Roar*
„Menschen!“
Die Echsenmenschen, welche im Prinzip nur muskulöse Reptilien auf zwei Beinen waren, hielten ein Schild in der einen Hand und schwangen ein Schwert mit der anderen.
Die meisten Spieler wurden von dem plötzlichen Angriff vollkommen überrumpelt.
Darius hatte seine Truppen nicht darüber informiert, dass die Echsenmenschen auf sie lauerten.
Während Darius einen Echsenmenschen köpfte, murmelte er zu sich selbst.
Ich brauche keine Schwächlinge. Ich kann nur die Starken gebrauchen, die loyal zu mir stehen. Also warum sollte ich meine Erfahrungspunkte und den Ruhm mit ihnen teilen?
Darius nutzte diese Rücksichtslose Taktik mit voller Absicht und riskierte damit hohe Verluste unter seinen Truppen und all dies nur, weil er fürchtete, dass sein Anteil der Erfahrung und des Ruhms sinken würde, wenn die anderen Spieler mehr zu dem Kampf beitragen konnten.
Die Soldaten der Armee von Rosenheim folgten Darius.
Ihr Kommandant war Sir Jovantes.
Als der Ritter erkannte, dass seine Soldaten in ein Kampfgetümmel gezwungen wurden, während sie von Echsenmenschen auf allen Seiten umzingelt waren, rief er zu seinen Soldaten: „Verteidigt eure Position! Formt einen Kreis und schlagt zurück!“
Einheiten aus zehn Soldaten begannen eine Kreisformation zu bilden, die typische Formation der Armee von Rosenheim. Die Leiter dieser Einheiten waren Denarions, wie Becker und Hosram.
„Nehmen Verteidigungsstellung ein.“
„Gehen in Verteidigungsstellung.“
„Wir ebenso.“
Beinahe alle der Denarions, die von Weed ausgebildet worden waren, trafen die gleiche Entscheidung. Die Verteidigung kommt zuerst!
Nur Becker fiel aus der Reihe.
„Los, schnappt sie euch!“
Die Soldaten in Kreisformation lenkten die Echsenmenschen ab und lockten sie zwischen die einzelnen Kreise. Die Formation schloss sich dann hinter den Echsenmenschen, sodass diese zwischen den Soldaten gefangen waren.
Becker und seine zehn Soldaten gingen zwischen den Kreisen umher und überraschten Echsenmenschen, welche zwischen diesen gefangen waren.
***
Als sich Weed den Kriegern der Echsenmenschen näherte, stießen diese ihr übliches, aggressives Kampfgekreische aus.
„Menschen!“
„Dumme Menschen sind gekommen um zu sterben!“
Die fünf Echsenmenschen Krieger stürmten mit gezogenen Schwertern auf Weed zu.
Das Level der einzelnen Echsenmenschen war niedrig, aber dies glichen sie durch ihre Anzahl wieder aus. Wenn Weed von ihnen umzingelt werden würde, dann hätte er ein ernstes Problem, sich gegen die Angriffe von allen Seiten zu wehren.
Dennoch war Weed zuversichtlich.
Er hatte seine Statuswerte einen Monat lang in der Trainingshalle stark erhöht.
Wenn man davon hörte, dann würde man denken, dass dies einfach war. Und dann würde man sich wundern, warum das nicht jeder tat. Mit den höheren Statuswerten wäre es wesentlich einfacher, die Monster zu jagen. Aber jetzt denke nochmal ruhig drüber nach.
Es dauert einen Monat lang.
Man muss den Trainingsdummy einen Monat lang schlagen. Kannst du wirklich einen Monat lang die Langeweile und Anstrengung ertragen? (TL: Frage mich wie oft das noch erwähnt werden soll … langsam wissen wir, dass Weed op ist)
Dieselbe Aktion immer und immer wieder ausführen, während dauerhaft der Arm davon schmerzt, während die Muskeln sich so anfühlen, als würden sie fast zerreißen, selbst professionelle Athleten gehen nicht so weit.
Professionelle Athleten verbringen in der Regel nicht mehr als fünf Stunden mit Training am Tag.
Das Training das Weed in einem Monat absolviert hatte, entsprach dem 120 Tägigen Training eines professionellen Athleten und das ohne Pausen zum Erholen oder entspannen der Muskeln.
Oder aus anderer Sicht, Weeds Training entsprach dem täglichen Besuch im Fitnessstudio für eine Stunde über zwei Jahre hinweg.
Wer würde so viel Zeit investieren, nur um drei bis vier Statuswerte um 40 Punkte zu erhöhen?
Das Weed dieses Training in nur einem Monat abgeschlossen hatte, zeigte deutlich, wie ausdauernd er war.
Außerdem hatte er jetzt die Schwertkampfskills, welche er in vorherigen Kämpfen nicht hatte. Deswegen hieß er die Echsenmenschen willkommen.
Weed und Surka standen an der Front gegenüber den anstürmenden Echsenmenschen. Da ihre Gruppe keinen Krieger oder Ritter hatte, fiel die Rolle des Kampfleiters an die beiden.
„Ähm, nun ja, Weed.“, stammelte Surka.
„Ja?“
„Wenn ich sterben sollte, dann rette bitte dich selbst.“
Surka sah den fünf Echsenkriegern sehr pessimistisch entgegen.
„Keine Sorge, Surka. Wenn jemand von uns stirbt, dann werde ich zuerst sterben. Ich werde ihre Angriffe auf mich lenken, so wie wir es zuvor auch schon getan haben.“, sagte Weed zuversichtlich.
„Aber Weed, du bist ein Bildhauer. Ach übrigens, wie hoch ist dein Level?“
„68.“
Weed drang geschickt in eine Lücke zwischen den heranstürmenden Echsenmenschen.
„Pass auf!“, schrie Surka.
Seine Aktionen trieben seine Kameraden in heillose Verwirrung, aber er selbst blieb gelassen.
„Sieben Himmlische Schritte!“
Zuversichtlich aktivierte er die Beinarbeitstechnik, die er selbst benannt hatte, um den Angriffen der Gegner auszuweichen. Er vollführte sieben unberechenbare, exzentrische Schritte.
Während der Echsenmensch auf noch auf ihn zustürmte, verschwand Weed auf einmal vor seinen Augen und tauchte in der nächsten Sekunde rechts neben ihm wieder auf.
„Erste Form, Dreifachschlag!“
Weed bewegte sich auf atemberaubende Weise und schwang sein Schwert. Drei Schemen trafen den unteren, mittleren und oberen Teil des Körpers des Echsenmenschen zur selben Zeit.
*Durchdring* (TL: Es ist echt eine Qual diese SFX zu übersetzen. Das klingt im Deutschen immer doof)
Die Echsenmenschen waren stärker als Goblins. Sie waren so flexibel, wie Reptilien und waren sehr schnell.
Ihre Angriffskraft war nicht besonders hoch, aber ihre grüne Haut war dafür sehr erschreckend. Die dicken, grünen Schuppen hatten eine spektakuläre Verteidigung und sie trugen zusätzlich noch geplünderte Rüstungen, welche sie von anderen Rassen geraubt hatten, dadurch waren sie schwer zu erledigen.
*Stöhn*
Von Weeds Angriff verletzt schrie der Echsenmensch vor Schmerzen auf. Er hatte 80% seiner Lebenspunkte verloren und war somit schon dem Tode nahe.
Der Manaverbrauch für Kraftschuss, der charakteristische Skill von Pale dem Waldläufer, war 25 Mana. Im Vergleich dazu, waren Weed seine Skills die reinsten Manaschleudern.
Aber da seine Angriffe so viel Mana verbrauchten, war ihr Schaden auch dementsprechend hoch.
Surka sah die Szene von ihrer Position neben Weed aus. Sie hatte schon häufig mit ihm gemeinsam gekämpft. Seitdem er den Wolf erledigt hatte und dadurch selbstlos seine Teamkameraden gerettet hatte, war er der Anführer ihrer Gruppe. Als sie ihn aber nach wiedergesehen hatten, hatte er gesagt, er wäre ein Bildhauer geworden und er hatte angefangen zu kochen.
Das Ganze war schon unfassbar genug aber es sah so aus, als hätte er dennoch nichts von seinen Kampffertigkeiten eingebüßt.
Surka wusste nicht, was für einen Skill Weed gerade verwendet hatte, aber sie sah, dass er außergewöhnlich war. Es sah so aus, als würden drei Schwerter zu selben Zeit den Echsenmenschen angreifen, als Weed Dreifachschlag verwendet hatte.
Ich darf ihm nicht nachstehen!
Surka schlug mit ihren Fäusten nach dem Echsenmenschen, den Weed bereits geschwächt hatte. Sie wollte einen möglichst schnell erledigen.
Der Echsenmensch war benommen hingefallen, nachdem Weed ihn angegriffen hatte, deshalb konnte er sich nicht gegen ihren Schlag wehren.
„Yon-Han-Kwon!“
Da der Gegner einen höheren Level als sie hatte, verwendete sie ihren besten Skill gleich zu Beginn.
Sie ballte ihre Fäuste und schlug den Echsenmenschen schnell fünf Mal.
Dies war der beliebteste Basis Angriff der Klasse Mönch.
Ihre Skillfortschritt für diesen Skill war bereits bei 65%! (TL: Ich glaube nicht, dass später in der Novelle nochmal diese Form des Skillfortschritts erwähnt wird… Der Autor hat später viele seiner ursprünglichen Entscheidungen revidiert, wodurch leider vieles inkonsistent wird.)
*Pabababak*
Der Echsenmensch wurde an der Brust und im Solar Plexus getroffen und wurde grau.
„Was zum…?“
Surka stand perplex für kurzer Zeit erstaunt rum, obwohl sie gerade in einen Kampf verwickelt war.
„Er war zwar benommen, aber trotzdem hätte er nicht so schnell sterben sollen.“
Wenn Monster benommen waren, dann konnten sie sich nicht bewegen und jeglicher Schaden den sie erlitten wurde verdoppelt.
Dennoch wunderte sich Surka, dass der Echsenmensch trotz Level 60 so schnell erledigt war.
Die anderen Echsenmenschen waren natürlich nicht untätig. Als ihr Kamerad angegriffen wurde, brüllten sie wütend.
Vier Klingen zischten beinahe gleichzeitig auf Weed zu und unterbanden so jegliche Chance auszuweichen.
Er wand seinen Körper wie ein Halm Wind. Drei Klingen striffen gerade so seinen Kopf, sein Bein und seine Schulter. Die letzte Klinge, der er nicht mehr ausweichen konnte, schnitt in seine Seite und hinterließ einen langen Schnitt, aber dennoch nahm er nur von einem Angriff Schaden.
 
Du hast 350 Lebenspunkte verloren.
Einer der vielen Nachteile der Bildhauer Klasse ist es, dass sie keine schwere Rüstung tragen darf.
Die Verteidigungswerte von nicht schwerer Rüstung sind meistens eher gering, solange sie nicht aus speziellen Materialien gefertigt wurden oder mit starken Verzauberungen belegt waren.
Obwohl Weed eine einfache Lederjacke trug, welche er zu einem Spottpreis in einem Secondhand Laden gekauft hatte, war jeder Treffer gefährlich.
„Formender Schnitt!“
Weeds Schwert, umhüllt von einem blassen Licht, zielte erneut auf einen der Echsenmenschen.
Diesmal zielte er auf den Nacken.
Weed zielte seinen Angriff auf eine verwundbare Stelle mit gutem Timing.
Kritischer Treffer!
Der Formende Schnitt ignorierte die Verteidigung von dem Echsenmenschen und fügte ihm enormen Schaden zu.
Der einzige Nachteil dieses Angriffes war, dass er sehr viel Mana verbrauchte, ansonsten würde Weed ihn jedes Mal einsetzen.
Direkt nach seinem Angriff folgte ein Zauberspruch von Romuna.
„Feuerschlag!“
Eine Flammensäule brach neben Romuna aus dem Bode, teilte sich in vier Feuerbälle auf und traf den Echsenmensch.
Ein Nebeneffekt des Zauberspruchs war, dass der Gegner zurückgedrängt wurde und somit den Nahkämpfern eine kleine Atempause gönnte.
“Feuerpfeil!”
Pale hielt die Echsenmenschen mit Pfeilen in Schach. Seine Pfeile versieh er mit dem Feuerelement, welches eine Schwäche der Echsenmenschen war.
„Heilende Hand!“
Irene heilte schnell Weed seine verlorenen Lebenspunkte und sprach dann einen Segen auf ihn.
„Freya schütze uns. Schutz des Heiligen Geistes. Stärke uns gegen das Böse. Segen!“ [TL: Ich glaube nicht, dass die englische Übersetzung an dieser Stelle genau war…]
Heilige Segen stärkten die Verteidigung, sowie die Stärke von Spielern.

Es gibt unzählige Arten von Zaubern, welche die verschiedenen Attribute von Spielern temporär erhöhen. Die Voodoo Künste eines Schamanen zum Beispiel erhöhen die Geschwindigkeit und verbessern die Stärke sowie die Gewandtheit. Die Aura eines Heiligen Ritters wirkt auf eine ganze Party und wurde auch allgemein als sehr effektiv angesehen. Aber am Ende war es immer noch der Priester, dessen Segen alle anderen stärkenden Zauber und Fähigkeiten in den Schatten stellen.
Wenn man lange Zeit an die stärkenden Effekte der Segen gewöhnt war, dann fühlt man sich beinahe schwach, wenn man auf einmal ohne sie dasteht.
Als Irene mit ihrer Aufgabe fertig war, beschwerte sie sich über Weed: „Weed, du bist viel zu unvorsichtig!“
Weed nickte entschuldigend. In Wahrheit jedoch, war er bewusst ohne Abwehr zwischen die Echsenmenschen gestürmt, um ihre Stärke zu erproben.
Außerdem war interessier daran gewesen, wie viel Schaden die Formlose Schwertkunst des Kaisers austeilen würde.
Das Ergebnis übertraf seine Erwartungen.
Jeder von Weeds Kampfskills verbrauchte eine unglaublich hohe Menge an Mana. Er konnte keine langen Kämpfe riskieren, da seine Skills zu viel Mana verbrauchten, als dass er damit lange aushalten könnte.
Aber dafür waren diese Skills in kleinen Kämpfen sehr überzeugend. Sie gaben ihm eine enorme Angriffskraft, bis sein Mana erschöpft war.
Wenn er durch weitere Stufenanstiege über mehr Mana verfügte und sein Manaverbrauch für die Skills dank wachsender Schwertkampfkunst für die Skills sank, dann würden seine Skills wirklich überwältigend werden.
Dennoch, in den Augen seiner Kameraden, sah sein Verhalten überstürzt und waghalsig aus.
Sie wussten nicht, dass er bereits Level 68 war und sie hatten Vorurteile gegen die Bildhauerklasse und erwarteten deshalb, dass er schwächer wäre als andere auf seinem Level.
Die Verteidigung eines Bildhauers ist unbestreitbar armselig. Abgesehen von Magierklassen, gehörte sie zu den verwundbarsten überhaupt.
Dafür aber hatte Weed den Formenden Schnitt und seit seinem Klassenwechsel wirkte sich auch sein Bildhauer Skill auf seine Angriffskraft aus.
Ein fragiler Bildhauer.
Die Zukunft war noch ungewiss, aber Weed war derzeit mehr ein Schadensausteiler, als ein Schwertkämpfer.
Er freute sich über Irenes Segen, da seine Stärke um 20% anstieg. Er fühlte sich sehr gut.
 
Du hast 230 Lebenspunkte verloren.
Er ließ sich erneut von einem Echsenmenschen treffen. Diesmal erlitt er wesentlich weniger Schaden dank dem Segen. Dies zeigte ihm, dass sie diesen Skill deutlich trainiert hatte, seit ihrem letzten Kampf.
Das war es, was ihm an Kämpfen in einer Gruppe gefiel.
Priester wurden überall respektiert und jeder schätzte sie für ihre speziellen Fähigkeiten. Unabhängig davon, wie gut ihre Skills trainiert waren, wurden sie in Gruppen immer mit offenen Armen willkommen geheißen.
Irene, welche ihre Fähigkeiten fleißig trainiert hatte, war ein wichtiger Bestandteil in ihrer Gruppe.
Der Bandagieren Skill von Weed wirkte nur zwischen Kämpfen und konnte nicht mit den Heil Fähigkeiten während des Kampfes von Priestern verglichen werden.
Nachdem sie über ihn gemeckert hatte, lächelte Irene jedoch.
„Es ist so typisch für dich, rücksichtslos in Gegner reinzurennen.“
Weed ließ niemals einen Gegner, der ihn angriff stehen, denn sie waren seine geliebten Erfahrungspunkte!
Abgesehen von Monstern, die Weed noch für zu stark hielt, sprang er immer freudig in Monstergruppen und richtete unter ihnen ein Blutbad an.
Während er sich zwischen den Gegnern wand und drehte, spürte er den Wind der Freiheit. Er sammelte Erfahrung, erhöhte sein Level, bekam Gegenstände und verbesserte seine Fähigkeiten. Jeder Schritt macht so viel Spaß und das Ergebnis war immer jeden Tropfen Schweiß und Blut wert.
Zuvor schon, in Continent of Magick, und auch jetzt, Weed war immer der Erste, der Monster angriff, sobald er sie sah.
„Dreifachschlag!“
„Rückenstich!”
Sobald sein Mana sich regeneriert hatte, benutzte Weed erneut seine Kampf Skills. Sein Augenmerk lag darauf, seine Skills besser zu begreifen.
Das verbrauchte Mana füllte sich ja eh wieder auf.
Die Aktivierung des Skills ist fehlgeschlagen!
Da seine Skillbeherrschung noch nicht sehr hoch war, schlugen seine Skills häufig fehl. Wenn seine Fähigkeiten fehlschlugen, dann war er für wenige Sekunden benommen. [TL: Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube dies wird später ebenfalls nicht mehr vorkommen in der Novelle.]
Weed vertraute auf seine Kameraden und setzte dennoch weiterhin seine Skills ein. Er fühlte sich sicher, da er wusste, dass ihm immer jemand den Rücken freihielt.
Seine überragenden Angriffe erledigten die Echsenmenschen in kürzester Zeit.
„…“
Als der Kampf vorbei war, schauten ihn seine Kameraden verdattert an. Sie waren angespannt gewesen, weil sie fünf Echsenmenschen gleichzeitig bekämpften, aber es  endete bereits, bevor Surka und Pale richtig in den Kampf eingreifen konnten.
„Weed, dieser Skill…“
„Das ist ja wie ein Cheat.“
Pale und Surka beschwerten sich beinahe gleichzeitig.
„Uhm, nun ja…“
„Du hast so viel gelevelt, ich glaube nicht, dass du uns überhaupt brauchst.“, sagte Romuna.
„Das stimmt nicht.“, Weed schüttelte seinen Kopf. „Ich bereits für meine schwächte Attacke 300 Mana. Also kann ich sie nur dreimal hintereinander einsetzen.“
„Wirklich?“
Weed wartete bis der Schock sich gelegt hatte.
„Ich habe nur 230 Manapunkte insgesamt. Das heißt, ich könnte diesen Angriff nicht einmal ausführen. Wieviel Mana hast du, dass du diesen Angriff dreimal verwenden kannst?“, fragte Pale ungläubig.
„Ein wenig über 900.“
„Mein Gott.“
Pale sah schockiert aus.
Romuna die Magierin und Irene die Priesterin hatte um die 500 Mana Punkte.
Ihre Mana Punkte waren für ihr Level eher hoch, aber die unglaubliche Menge Mana, die Weed behauptete zu haben, ließ ihre Unterkiefer erstaunt aufklappen.
Weed weihte sie kurz ein, was ihm wiederfahren war. Seine Quest um zum Legendären Mondlichtbildner zu werden, war einfach außergewöhnlich.
Ein Spieler wählte seine Klasse meistens auf Level fünf, doch hier war ein Mann, welcher die Bildhauer Klasse gewählt hatte, entgegen jeglicher Norm und das auch noch, nachdem er unzählige Prüfungen gemeistert hatte.
Pale seufzte.
„Du warst nicht einfach nur ein Bildhauer, sondern ein Mondlichtbildner. Eine versteckte Klasse! Ich wusste nicht, dass du der berühmte Bildhauer aus der Stadt bist.“
„Berühmt?“
„Wir hörten, dass jemand in der Innenstadt schöne Figuren fertigte und verkaufte. Wir wollten welchen kaufen, aber unser Geld reichte nicht.“, sagte Irene.
Irene sah Weed mit glänzenden Augen an. Es war offensichtlich, was sie von ihm wollte.
„Ich habe nicht wirklich versucht, es vor euch zu verbergen, aber ich werde jedem von euch später eine Figur machen.“
„Danke, Weed!“
„Ebenfalls.“
„Ich würde auch gerne eine haben, wenn es dir nichts ausmacht.“, meinte Pale.
Weed versprach also jedem seiner Kameraden, später eine Figur für sie zu machen.
„Wir haben uns lange genug ausgeruht. Los, treten wir ihnen in den Hintern! Die Quest hat eine Zeitbegrenzung, also beeilen wir uns besser, eh wir zu spät kommen.“
„Sicher.“
Weed leitete seine Kameraden weiter von einer Gruppe Echsenmenschen zur nächsten. In den meisten Fällen fügte Weed seinen  Gegnern kritischen Schaden zu und ließ dann die angeschlagenen Echsenmenschen für Surka und Pale übrig, damit sie sie erledigten.
Romuna war dafür zuständig, ein bis zwei Echsenmenschen in der Ferne zu erledigen, wenn es zu viele für sie waren.
Der Rest wurde von Weed und Surka erledigt, während die anderen sich ausruhten und ihr Mana regenerierten.
Ihre Teamarbeit war koordiniert und bereits zur Genüge in anderen Kämpfen erprobt.
Viele Füchse, Wölfe und Bären waren bereits ihrer Teamarbeit zum Opfer gefallen und hatten nur Fell und Fleisch zurückgelassen. Jetzt waren die nichtsahnenden Echsenmenschen ihre neuen Opfer.
Die Kämpfe gingen viel schneller, als zuvor, als Weed alleine gekämpft hatte und im Kontrast zu der Quest mit den Soldaten in der Höhle von Litvart, waren er und seine Kameraden in einer Party organisiert, was bedeutete, dass die Erfahrungspunkte fair unter ihnen aufgeteilt wurden.
Dies bedeutete, dass Weed nicht den letzten Schlag ausführen musste. Selbst wenn er nichts tuend daneben gestanden hätte, hätte er einen kleinen Teil Erfahrung erhalten, aber das entspräche nicht seinem Typ.
„Wow! Diese Reptilien sind reicher, als sie aussehen, oder?“, erfreute sich Surka bei dem Anblick der fallengelassenen Gegenstände.
Die Beute umfasste einen Stahlhandschuh und einen Brustpanzer. Außerdem hatten sie noch einen Ring bekommen.
Mana Ring
Erhöht den maximalen Manavorrat um 3%.
Dies war das erste Mal, dass die Gruppe einen Schmuckgegenstand sah.
„Wer soll den Ring bekommen?“
Bei Surkas Worten schauten sich alle gegenseitig an, aber schließlich landete der Ring in Irenes Besitz, da sie sich geeinigt hatten, dass es ihrer aller Sicherheit erhöhen würde, wenn die Priesterin mehr Mana hatte, mit denen sie sie unterstützen konnte.
Die Beute der Party bekam in der Regel derjenige, welcher sie aufgehoben hatte. Ein seltener Gegenstand wechselte jedoch häufig mit gegenseitigem Einvernehmen den Besitzer. Normale Beute jedoch, welche nur dafür bestimmt war, in einem Laden zu landen, war frei für alle.
Dies klang nach einer eher unfairen Regel, aber sie fanden dies akzeptabel aufgrund der Zusammensetzung ihrer Gruppe.
Als sie schließlich anfingen ernsthaft gegen die Echsenmenschen zu kämpfen, gingen sie bis zum Schluss.
Da sie beschlossen hatten, die Festung der Echsenmenschen zu stürmen, würde der Kampf nicht enden, eh sie alle erledigt hatten.
Wenn sie jemanden erwählt hätten, der sich um die vorläufige Lagerung der fallengelassenen Gegenstände kümmern sollte, dann hätte er längst sein Tragelimit überschritten.
Deswegen durfte jeder aufheben, was auch immer er mochte, bis er sein Tragelimit erreichte.
Weed und Surka, welche aktiv im Kampf waren, waren üblicherweise die Letzten, die einen Gegenstand aufhoben, da ihnen bewusst war, dass sie mit zu hoher Tragekapazität nicht mehr kämpfen konnten.

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