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[Translation by Brandark]

[Proofreader Supermariofreak, Brandark]

Die Geburt eines Dark Gamers

Man stelle sich vor, jemand führt ein Leben in Armut, aber wie in einem Märchen, ist diese Person selbstlos und zu allen freundlich. Egal wie arm diese Person ist, sie hat immer ein Lächeln für andere parat und teilt auch noch ihr letztes Stück Brot.

Würde jemand behaupten solch eine Illusion existiert in der Realität, Lee Hyun würde ihn verprügeln und ihm ordentlich die Meinung geigen. Ein Leben in Armut ist viel zu entbehrend.

Das Arbeitsrecht verbietet allen Minderjährigen unter allen Umständen Geld zu verdienen.

Obwohl es verboten war, hatte Lee Hyun in der Vergangenheit bereits viele verschiedene Jobs.

Er kontrollierte Nähte in einer Fabrik seit er 14 Jahre alt war. Die Bezahlung war mies aber er bekam regelmäßig kostenlose Mahlzeiten.

Die Arbeitsbedingungen waren sehr schlecht. Er arbeitete in einem unterirdischen Raum mit nur zwei Ventilationsschächten, was seiner Gesundheit nicht bekam. Nach einiger Zeit wurde er krank und hatte schlimme Probleme mit seiner Lunge und musste viel Geld für die Medizinische Behandlung ausgeben.

Später arbeitete er in einer Tankstelle und sammelte Schrott, um anschließend mit dem Recyceln Geld zu verdienen.

Egal wo und wie hart er arbeitete, er hatte trotzdem immer zu wenig Geld.

Als Minderjähriger durfte er nicht arbeiten und seine Bosse hatten keine Skrupel, dies zu ihrem Vorteil auszunutzen.

Diese Erfahrungen lehrten ihn vieles über den Wert von Geld. Von jetzt an würde sich dies alles aber ändern. Er war jetzt 20 Jahre alt und bekam seinen Ausweis. Er konnte jetzt endlich legal arbeiten.

Während er seinen neuen Ausweis einsteckte, dachte Lee Hyun, Von jetzt an werde ich arbeiten, bis ich fast umfalle, ich bin mir sicher, dass ich bis zu drei Halbtags Jobs am Tag verkraften kann.

Lee Hyuns Eltern starben als er noch ein Kind war und die einzige Familie die er jetzt noch hatte, waren seine jüngere Schwester und seine Großmutter.

Von jetzt an werde ich viel Geld verdienen! Schwor sich Lee Hyun und ging nach Hause.

„Bist du das, Lee Hyun?“, Großmutter lag im Bett. Sie hatte sich bei einem Sturz von der Treppe die Hüfte ausgerenkt und konnte seitdem nicht mehr arbeiten gehen.

Da sie sich einen Arzt für die Behandlung nicht leisten konnten, blieb ihr nichts anderes übrig als sich zu Hause auszuruhen und Medizin zu nehmen.

Im Schlaf wimmerte sie vor Schmerzen, weigerte sich aber dennoch zum Arzt zu gehen.

Immer wenn Lee Hyun nach Hause kam, war er bedrückt. Sein Heim war einfach nicht lebendig mit seiner Großmutter, welche nur im Bett lag und seiner Schwester, welche die meiste Zeit unterwegs war. Deswegen war es immer hart für ihn, nach Hause zu gehen.

„Wo ist Hayan?“, fragte er aus Routine.

„Ich weiß es nicht. Vermutlich hängt sie wieder mit diesen Rüpeln rum.“

Hayan war seine jüngere Schwester und sie war in letzter Zeit selten zuhause.

„Ihr geht’s bestimmt gut. Ich bin mir sicher, dass sie nicht in Schwierigkeiten gerät.“

„Du bist ihr älterer Bruder. Ein Bruder sollte seine Schwester beschützen.“

„Sicher.“, Lee Hyun zwang sich zu einem Lächeln und ging in sein Zimmer.

Er wollte, dass seine Schwester studierte, selbst wenn er dafür härter arbeiten müsste.

Zwar trieb sie sich in letzter Zeit viel herum, aber sie war ein aufgewecktes und intelligentes Mädchen, nicht so wie Lee Hyun selbst. Er war sich sicher, wenn sie studierte, könnte sie ein fröhliches Leben führen und ihre Liebe finden. Er wollte sich außerdem von nun an mehr um seine Großmutter kümmern, damit sie nach all der harten Arbeit und die vielen Entbehrungen, die sie wegen ihnen ertragen musste, sich endlich einmal erholen konnte.

Ich werde mich morgen nach einem Job umsehen und muss mich deshalb noch für ein Bewerbungsgespräche vorbereiten. Dachte er, während er seinen Computer einschaltete.

Der alte Computer fuhr laut brummend hoch. Als der Computer hochgefahren war, loggte er sich wie immer in seinem Online Spiel ein.

Das Onlinespiel das er spielte hieß 'Continent of Magic'. Es war ein klassisches Online RPG Spiel, welches vor über 20 Jahren rausgekommen war. Ein Spiel, welches ganz Korea begeisterte.

Es war das populärste Online Spiel bis vor drei Jahren gewesen.

Lee Hyuns veralteter Computer, welchen er aus gebrauchten Teilen zusammengebaut hatte, welche er an verschiedenen Orten gefunden hatte, war nicht leistungsfähig genug für die meisten aktuellen Online Spiele. Nur Continent of Magic lief flüssig.

Es war das erste Spiel, welches er je gespielt hatte, aber er hatte auch bisher nichts Besseres gesehen. Es war die einzige Unterhaltung in seinem Leben.

Sein Spielstil war einzigartig. Er versuchte nicht, sich mit den anderen Spielern anzufreunden und verbrachte seine Tage und Nächte damit, Monster zu jagen. Wenn Monster auftauchten, tötete er sie und wenn sein Level stieg, wechselte er zu schwereren Dungeons.

Er hatte nie an Eroberungen oder Gildenkriegen teilgenommen.

Er hatte Spaß dabei, seinen Avatar aufzuleveln und mit besserer Ausrüstung auszustatten, der Rest interessierte ihn nicht.

Einmal spielte er über 200 Stunden am Stück. Es war nicht unüblich für ihn ein oder gar zwei Monate zu spielen nur um ein neues Level zu erreichen oder ein bestimmtes Monster zu erlegen.

Die meisten würden fragen, wo denn der Spaß dabei sei, aber für Lee Hyun war es eine Freude, zu sehen wie sein Avatar stärker wurde und Monster bezwingen konnte, welche zuvor zu stark für ihn gewesen waren.

Bald erreichte Lee Hyun das höchste Level im Spiels. Er war der erste und letzte der dieses Level je erreichte. Wo man auch hinsah, es gab niemanden der es in Stärke mit ihm aufnehmen konnte. In einem Dungeon wo andere Spieler in einer Party ums Überleben kämpften, konnte er alle Gegner allein besiegen ohne sich anzustrengen.

Nachdem er das höchste Level erreicht hatte, besiegte er ganz alleine alle Monster wenigstens einmal. Auch die stärksten Drachen und andere Bossmonster.

Doch Inzwischen machte ihm das Ganze keinen Spaß mehr.

Der neueste Durchbruch der Computerindustrie war die virtuelle Realität, und wurde mit offenen Armen von der Online-Spieleindustrie begrüßt.

Unter den vielen neuen VR Spielen war Royal Road das spektakulärste von allen.

Neben einer vollständigen, virtuellen Welt gab es tausende verschiedenen Rassen. Tausende verschiedene Berufe und Millionen verschiedene Skills. Man kann sein eigenes Abenteuer erleben oder einen Anglerausflug mit seinen Freunden auf dem Meer genießen, zumindest solange man nicht in einen unerwarteten Tornado gerät. Die vielen Möglichkeiten und die Freiheit wurden nur von dem perfekten Spielsystem übertroffen.

Das Spiel hatte mit Abstand die besten Bewertungen und versprach den größten Spaß, den man in einem Spiel haben konnte.

Es ist für mich eh nicht erreichbar.

Was sollte er auch erwarten, mit seinem Computer, welcher schon bei einer überladenen Webseite spürbar langsamer wurde.

Obwohl die virtuelle Realität sehr populär geworden ist, braucht man trotzdem eine spezielle Maschine welche immer noch über 10 Millionen Won (ca. 7.000€) kostet. Besäße er eine solche Menge Geld würde er davon lieber die medizinische Behandlung seiner Großmutter und das Schulgeld seiner Schwester bezahlen. Es war jetzt an der Zeit das Spielen aufzugeben und sich etwas Produktiverem zuzuwenden.

  • Möchten Sie Ihren Account wirklich löschen?
Ja | Nein

Lee Hyun bewegte den Cursor über "Ja". Ein Klick und sein Avatar, an dem er so hart gearbeitet hatte, wäre für immer gelöscht. Während er gerade drücken wollte, kam ihm jedoch ein Gedanke.

Ich habe gehört man kann Geld verdienen, indem man seinen Account verkauft.

In einer Zeitschrift stand, dass es normal sei, Accounts von Oline Spielen zu verkaufen und dass man damit eine Menge Geld machen konnte. Lee Hyun wurde bewusst, dass es besser wäre den Account an jemand anderen zu verkaufen, als ihn einfach zu löschen und dafür nichts zu bekommen.

Lee Hyun suchte im Internet nach Seiten wo mit solchen Accounts gehandelt wurde. Die erste Suche zeigte dutzende von solchen Seiten und er wählte die erste, welche als die Größte und Beste beschrieben wurde.

Ich muss nur meinen Avatar hier posten und das war‘s?

Lee Hyun postete seinen Avatar zusammen mit ein paar Screenshots. Er beschrieb, dass er das höchste Level in Continent of Magic erreicht hatte und dass er die beste Ausrüstung trug, welches er von den Bossen erbeutet hatte, sowie dass er eine Billion Gold besaß.

Er setzte das Startgebot auf 50.000 Won (ca. 35€). Er tat dies, weil er Angst hatte, dass sonst niemand auf den Account bieten würde. Den Aktionszeitraum setzte er auf einen Tag weil er nicht erwartete, dass er mit einem längeren Zeitraum mehr verdienen würde. Er brauchte das Geld dringend, um sich einen Anzug für Bewerbungen zu kaufen und umso eher desto besser.

Natürlich gab es Marktpreise für Avatare und Items, welche er hätte nachschlagen können um abzuschätzen, was er zu erwarten hatte, aber diese waren nur für Mitglieder die dafür bezahlten.

Nachdem er seinen Avatar zur Auktion freigegeben hatte, ging Lee Hyun zu Bett. Er wollte am nächsten morgen früh aufstehen und zu einem Jobcenter gehen.

Es dauerte nicht einmal eine Stunde, bevor die Auktion die Internetgemeinde in Aufruhr versetzte.

Von denen, die Lee Hyuns Auktion zuerst sahen, nahm es niemand ernst.

Sie wussten, dass mit dem letzten Patch in Continent of Magic es viel schwerer geworden war, das maximale Level zu erreichen, weil die Anforderungen stark angehoben worden waren.

Das Maximal Level war 200. Sie glaubten nicht, dass es für einen Menschen möglich war, dieses Level je zu erreichen.

Und jetzt kam jemand und wollte seinen max Level Account verkaufen.

„Da spielt uns jemand einen Streich.“

„Welcher Idiot hat diesen langweiligen Mist gepostet?“

„Guter Versuch, aber das haben schon andere versucht.“

Viele Besucher hinterließen Kommentare dieser Art. Niemand würde sich von so etwas austricksen lassen.

Sie behandelten Lee Hyuns Beitrag als einen Scherz, weil sie schon viele Fake Auktionen gesehen hatten.

„Aber was, wenn doch?“

„Niemals.“

Die Besucher wollten die Auktion ignorieren, aber die Neugier trieb viele schließlich doch dazu, den Avatar genauer in Augenschein zu nehmen. Die angehängten Screenshots wurden mindestens einmal geöffnet.

Das Statusfenster des Avatars war unglaublich. Alle Statuswerte waren auf dem Maximum und die Items, mit denen er ausgerüstet war, waren einfach fantastisch.

„Woher hat er diese Waffen?“

„Ein vollständiges Roter Drachen Rüstungsset und Schild des Schwarzen Drachen? Wow…“

„Er schreibt, das Schwert wurde ihm vom Gott der Heldenhaftigkeit verliehen.“

Es sah so aus, als hätte der Betrüger große Anstrengungen unternommen, um diese Fake Screenshots zu erstellen. Es muss ein enormer Aufwand gewesen sein, die Screenshots so gut zu bearbeiten.

„Der Kerl hat auf jeden Fall eine Menge Zeit da hineingesteckt.“

„Ich kann erkennen, dass das Interface eindeutig von Continent of Magic ist, aber von welchem Spiel hat er die Bilder der Items?“

Manche von denen, die die Auktion sahen waren Grafikdesigner und sie überprüften die Bilder auf Fehler.

„Egal wie gut ein Bild bearbeitet ist, es gibt immer kleine Spuren, woran man einen Fake erkennen kann. Es mag für das untrainierte Auge echt aussehen, aber mit dem richtigen Programm und einem geübten Auge kann man diese winzigen Fehler finden.“

Die Grafikdesigner zoomten in das Bild und suchten nach Fehlern. Sie untersuchten jeden Pixel, aber egal wie nah sie ran zoomten, sie fanden nichts. Auch Programme, welche die Bilder nach Fehlern scannten, fanden nichts. Sie konnten sich nicht erklären wie die Bilder bearbeitet wurden, also mussten sie zugeben, dass die Bilder echt waren.

„Alle Bilder sind echt.“

„Ich bin der Chef Designer von LK Co. und ich versichere euch, dass dieses Bild in keiner Weise bearbeitet wurde.“

Im Gegensatz zu den Erwartungen begannen die Grafikdesigner die Echtheit der Bilder zu bestätigen. Dann tauchten auch noch Spieler von Continent von Magic auf und in dem Moment wo sie die Bilder sahen, schrien sie überrascht auf. Sie erkannten den Avatar auf einen Blick.

„Der Avatar ist echt. Das ist Weed. Der Avatar ist verdammt bekannt.“

„Das ist sein Equip, aber ich wusste nicht, dass er schon das höchste Level erreicht hat.“

Lee Hyun hatte immer alleine gespielt und Spieleransammlungen gemieden. Er nahm nie an Burgeneroberungen teil und mied stark besuchte Dungeons. Dennoch wurde über ihn geredet. Weed, der Spieler welcher alleine Drachen und Kraken besiegt hatte, welche als unbezwingbar galten und die gefährlichsten Dungeons säuberte.

Dass er alleine spielte und mit niemandem chattete bedeutete nicht, dass andere Spieler ihn nicht kannten. Er war bereits eine Legende unter den verbliebenen Spielern. Nur Lee Hyun selbst wusste nicht, dass er so bekannt war.

„Dann ist seine Ausrüstung also wirklich echt, oder?“

„Also…“

Das Startgebot waren 50.000 Won, ein guter Deal, wenn man bedachte, dass seine Ausrüstung allein bereits wesentlich mehr wert war.

Auf einmal wollte jeder diesen Account haben und es wurden eilig neue Gebote eingetippt. Es dauerte nur wenige Minuten und das höchste Gebot war bei mehr als 300.000 Won, dann 700.000. Bevor eine Stunde verging war das höchste Gebot bereits bei mehr als 1.000.000 Won (ca. 700€).

Die Bieter zögerten nicht, wo doch bereits ein einzelnes Teil der Ausrüstung für eine beachtliche Menge verkauft werden konnte. So begann der Preis rapide anzusteigen.

Zu diesem Zeitpunkt hatten die meisten Bieter bereits aufgegeben, da sie wussten, wie hoch der Preis noch steigen würde.

Es gab zwar mit der Zeit nicht mehr so viele Spieler in Continent of Magic, aber es war immer noch eine beträchtliche Menge geblieben. Nachdem die Server vereint wurden und das Spiel kostenlos zur Verfügung stand, wuchs auch die Zahl der Spieler zeitweilig wieder.

Zu Beginn waren es noch normale Spieler von Continent of Magic, welche den Preis in die Höhe trieben, doch bald kamen auch höhere Angestellte von großen Firmen dazu.

Continent of Magic war das klassische Spiel, welches ganz Korea über Jahre hinweg begeistert und vielen lange Nächte beschert hatte. Lee Hyuns Avatar war eine Antiquität, etwas mit dem man angeben konnte. Der höchste Level in dem einst besten Spiel.

Einige Bieter riefen ihre Chefs an um sie darüber zu informieren.

„Hallo, spricht da Mr. Kim?“

„Warum rufen sie mich so spät an? Wollen sie gefeuert werden?“

„ Ähm… es tut mir leid. Aber sie haben doch Continent of Magic gespielt, oder?“

„Ja. Und?“

„Nun ja, der Top-Level Avatar steht zum Verkauf. Ich dachte, sie wären vielleicht interessiert.“

„Was zum…! Sp-Sprechen sie von Weed?“

„Ja genau der. Sein Level ist 200. Seine Stats sind alle gemaxt und seine Ausrüstung…“

Es folgte eine genaue Beschreibung des Charakters.

„Bieten Sie 30.000.000 Won. Ich gehe nach Hause und schau mir das an. Bieten sie sofort!“

Eine große Menge der Leute, welche jetzt Schlüsselpositionen in großen Firmen hatten, spielten früher Online Games. Sie trieben den Preis weiter in die Höhe.

Informationen über die Auktion tauchten auf allen Themenbezogenen Seiten auf und füllten Blogs und Foren. Die Auktion wurde zu einem heißen Thema und wurde überall diskutiert. Dadurch wurde die Auktion noch bekannter und brachte noch mehr Interesse in die Auktion.

Währenddessen schlief Lee Hyun friedlich und ahnte von alldem nichts.

„Körperliche Arbeit für 50.000 Won… Geschirrspülen, 30.000 Won… Zeitung und Milch austragen im Morgen und in der Nacht…“

Er war damit beschäftigt, sich in seinem Traum sich auszumalen, was er in den nächsten Tagen machen und verdienen würde.

Die Auktion war inzwischen in ganz Korea bekannt. Obwohl der Avatar mit dem höchsten Level bisher ziemlich unbekannt gewesen war, wollte auf einmal jeder diesen Avatar haben, den Avatar mit dem höchsten Level und besten Equip im früher besten Spiel.

Das höchste Gebot war inzwischen höher als 100.000.000 Won (ca. 70.000€).

Zu diesem Zeitpunkt übertraf die Summe bereits den Marktwert des Avatars und seiner Ausrüstung. Einige Leute beschwerten sich, dass sie sich dies nicht leisten konnten und gaben auf.

„Ich glaube der Verkäufer ist sehr dämlich.“

„Warum hat er den Auktionszeitraum für einen solch unbezahlbaren Avatar auf 24 Stunden begrenzt?“

„War er sich sicher, dass er in der kurzen Zeit den höchsten Preis erzielen kann?“

Es dauerte nicht lange und die Kommentare zu der Auktion übertrafen bereits 9.000.

Als der Preis bereits 300.000.000 Won (ca. 210.000€) übertraf, waren nur noch große Firmen als Bieter übrig.

Die Auktion war etwas Großes und wenn der Account für eine ungeahnte Summe verkauft wird, dann würde diese Nachricht eine Unmenge an Leuten durch die Medien erreichen. Diese Auktion als Werbung zu benutzen bot ungeahnte Möglichkeiten.

Die Kosten für Werbung in Zeitschriften oder gar im Fernsehen sind enorm und werden dennoch von den meisten Leuten ignoriert, wenn sie diese überhaupt erreichen. Aber wenn der Top-Level Account von Continent of Magic für ein kleines Vermögen verkauft wird, dann wird dies sicher viele Ohren erreichen und wäre ein großes Gesprächsthema.

Die PR Abteilungen großer Firmen hatten genau dies im Kopf, als sie die Auktion betrachteten. Medienfirmen und Fernsehsender versuchten, diesen Account für sich zu ersteigern und dabei war der Preis beinahe zur Nebensache geworden.

Als Beispiel, wenn ein Fernsehsender, welcher sich auf Sendungen über Online Spiele wie Continent of Magic spezialisiert hat, diesen Account besaß, dann würde dies doch die Einschaltquoten enorm erhöhen.

Der Kampf um den wertvollen Avatar brachte den Preis in ungeahnten Höhen und die Betreiber der Seite freuten sich über den enormen Besucherstrom, wodurch die Bekanntheit der Seite stetig stieg.

Die Auktion kam schließlich zu einem Ende. Zum Schluss hatten sich fünf Fernsehsender einen Bieterkampf um den Avatar geliefert und der höchste Bieter war CTS Media, ein stark wachsender Fernsehsender auf dem Gebiet der Online Games.

„Hallo?“

Lee Hyun wunderte sich über einen Telefonanruf am frühen Morgen.

Er hatte auf einer Baustelle gearbeitet und als er erschöpft nach Hause gekommen war, sofort ins Bett gegangen. Er hatte 30.000 Won (21€) verdient, weniger als normalerweise zu erwarten wäre, aber er wurde nach Hause geschickt weil er angeblich nicht für die Arbeit zu gebrauchen war.

„Hallo.“

Zu seiner Überraschung war die Stimme am Telefon die einer jungen Frau.

„Ähm… ich glaube, Sie haben sich verwählt.“

Da er sich sicher war, das keine junge Frau bei ihm anrufen würde, wollte er schon auflegen.

„Herr Lee Hyun, Sie haben ihren Account doch zum Verkauf eingestellt, richtig?“

„Ja, habe ich, aber…“

„Hier spricht Nahee Yoon. Ich bin die Sekretärin vom Präsidenten von CTS Media Inc. Ich habe die Bezahlung für den Account Transfer eingeleitet. Bitte überprüfen Sie die Richtigkeit und kontaktieren uns sobald wie möglich.“

„Warten Sie, der Account wurde wirklich versteigert?“

„Ja, wurde er. Ist es möglich, dass Sie das Ergebnis noch nicht überprüft haben?“

„Nein, ich war beschäftigt…“

Nahee Yoon von CTS Media. Sie war die Sekretärin des Präsidenten der CTS Media Inc., eine Position die nicht jeder erreichen konnte. Sie sprach acht Sprachen und jeder um sie herum lobte sie in den Himmel. Aber sie war einfach perplex, als sie hörte, dass Lee Hyun nicht vom Ergebnis der Auktion des Jahrzehnts wusste.

„Für wie viel wurde der Account denn verkauft?“

Lee Hyun fühlt sein Herz schneller schlagen. Er fragte in der Hoffnung, dass es wenigstens 200.000 Won wären, denn dann könnte er schon einen Teil der Medizinischen Kosten für seine Großmutter bezahlen. Aber die Stimme am Telefon schockte ihn völlig.

„Der finale Preis waren 3 Milliarden und 90 Millionen Won (2,2 Millionen €).“

Der Marktpreis für Weed, Lee Hyuns Avatar, wurde ursprünglich auf 1.500.000 Won geschätzt. Für beliebte Onlinespiele war der Preis für sehr seltene Items bis zu 100.000.000 Won, aber da Continent of Magic schon älter war, sollte der Preis für die Items signifikant niedriger sein.

Im Endeffekt spielten jedoch eine Menge unerwarteter Faktoren zusammen und sorgten dafür, dass der Preis weit über den üblichen Marktpreis hinausstieg. Die Auktion sorgte für Schlagzeilen in allen Medien, was genau dem Plan von CTS Media entsprach.

„Wollen Sie mich verarschen?“

„Entschuldigen Sie bitte?“

„Ich kann nicht glauben, dass Sie mich anrufen, nur um mir das zu sagen.“

Lee Hyun knallte wütend und enttäuscht den Hörer aufs Telefon.

„Wie hat sie von der Auktion erfahren und woher hat sie meine Nummer?“

Lee Hyun glaubte der Frau kein Wort. Es war einfach unmöglich.

Als er jedoch auf die Auktionsseite ging um seine Auktion zu überprüfen, war er sprachlos.

Unter seiner Auktion waren Hunderttausende Kommentare und der Preis war wirklich 3.09 Milliarden Won, wie Nahee behauptet hatte.

Nur seine Stärke verhinderte, dass er Ohnmächtig wurde.

Wenn das ein Traum ist, möchte ich nie wieder aufwachen.

Am nächsten Tag überprüfte Lee Hyun sein Konto und stellte fest, dass das Geld wirklich auf sein Konto überwiesen wurde.

Es war alles wirklich wahr, es gab keinen Zweifel mehr.

Lee Hyun rannte nach Hause zu seiner Großmutter und zeigte ihr den Kontostand. Er hatte sich nicht getraut es ihr eher zu sagen, weil er es einfach selbst noch nicht geglaubt hatte.

„Großmutter, ich habe etwas Geld verdient.“, sagte er Atemlos.

„Das ist schön.“, sagte seine Großmutter schwach.

Es war gerade einmal drei Tage her, dass er seinen Ausweis bekommen hatte. „Hart verdientes Geld, wenn auch wenig.“, dachte sie.

„Ich bin trotzdem sehr stolz auf dich, Lee Hyun.“

„Du musste nicht ‚trotzdem‘ sagen, Großmutter.“, sagte Lee Hyun und gab ihr den Kontoauszug.

„Was ist das?“

„Schau, dies ist was ich verdient habe.“

Sie rieb sich mehrmals die Augen um die Zahlen zu erkennen und reagierte schließlich ungläubig.

„Wa-was hast du gemacht, Lee Hyun? Einen Überfall? Aber das ist zu viel für einen Überfall…“

„Ich habe meinen Account von dem Spiel, das ich immer gespielt habe, verkauft.“

„Account?“

„Es ist eine lange Geschichte, aber ich habe das Geld wirklich und legal verdient!“

„Dann, wirklich…“ Emotionen überkamen seine Großmutter und sie fing an zu Schluchzen.

„Lee Hyun, wir müssen uns also nicht mehr um die Miete und die Nebenkosten sorgen?“

„Natürlich nicht. Wir können uns sogar ein eigenes Haus kaufen.“

„Du kannst wieder zur Schule gehen, und… deine Schwester kann Studieren. Wir können endlich dieses miserable Leben hinter uns lassen.“ Beide hatten vor Freude Tränen in den Augen.

Erinnerungen an schwere Zeiten verblassten und wurden Dinge der Vergangenheit.

„Wir können jetzt endlich ein glückliches Leben führen, Großmutter!“

„Das stimmt.“

Beide waren gerührt weil sie sich gemeinsam Jahre lang abgemüht hatten, um zu überleben.

In der folgenden Woche schauten sie sich nach einem neuen Haus um und ließen Großmutter im Krankenhaus behandeln. Dort stellte man fest, dass ihre Gesundheit drastisch nachgelassen hatte und längere Zeit im Krankenhaus bleiben musste. Seine Schwester war auch überglücklich mit dem neuen Leben. Aber ihre Freude währte nicht lange.

Männer in schwarzen Anzügen, welche Lee Hyun auf jeden Fall meiden wollte, besuchten sie im Krankenhaus.

Die Männer in schwarzen Anzügen betraten die Krankenstation. Die fünf Männer waren so stark gebaut, dass in der Station kaum noch Platz für andere war.

Ängstlich verließen die anderen Patienten, begleitet von den Krankenschwestern, die Station. Nur Lee Hyun und seine Großmutter waren noch da.

Er war erleichtert, dass seine Schwester nicht da war. Es war nie gut wenn diese Leute zu Besuch kamen und auch heute erwartete er nichts Gutes.

„Hallo, Herr Lee. Ich gratuliere Ihnen zu dem Glück das Ihre Familie in letzter Zeit erlebte.“, sagte ein Mann mit Blondgefärbten Haaren.

„Und weiter?“

„Wir sind hier um Ihre Schulden zu kassieren.“

„Schulden?“

„Ja. Ich bin mir sicher, Sie können jetzt zahlen.“

Lee Hyun schluckte. Als seine Eltern gestorben waren, erbte er ihre Schulden von 100.000.000 Won (71.000€).

Er hätte damals seinem Erbrecht entsagen sollen, aber er war noch zu jung gewesen um das komplexe Rechtssystem zu verstehen.

Seine Großmutter war ebenfalls zu geschockt und traurig gewesen, um innerhalb von drei Monaten dem Erbe zu entsagen.

Deshalb schuldete Lee Hyun den Kredithaien jetzt 100 Millionen Won. Er wusste, wie rücksichtslos diese Menschen waren, aber jetzt hatte er das Geld. Er musste nicht mehr Angst vor ihnen haben.

„Ich werde meine Schulden begleichen. Wie hoch ist die Summe?“

„Wie Sie wissen sind wir immer nett zu unseren Kunden. Die Summe beträgt 3 Milliarden Won.“

Lee Hyun zitterte vor Wut: „Das kann nicht sein, ich weiß dass mein Vater nur 100 Millionen Won geliehen hatte!“

„Hey, hör zu, es sind acht Jahre vergangen. Über die Zeit sammeln sich die Zinsen an.“

„Es ist trotzdem noch zu hoch. Ich werde euch verklagen.“

„Uns verklagen? Nur zu. Glaubst du die Richter werden auf eurer Seite stehen?“

„Vor dem Gericht sind alle gleich.“

Die Männer fingen nach Lee Hyuns Antwort an zu lachen. Besonders der Mann mit den blondgefärbten Haaren fing an lauthals zu lachen.

Der Mann welcher bisher hinten gestanden und nichts gesagt hatte sprach jetzt. Lee Hyun sah, dass es der Chef dieser kleinen Truppe war.

„Macht es einfach und verständlich für dieses Kind und hört auf zu lachen.“

„Ja, Chef. Es tut uns leid.“, sagte der blonde Mann. „Hey, Kind, sperr die Lauscher auf. Was wir hier machen ist nicht gegen das Gesetz. Wir verlangen nur Zinsen innerhalb der rechtlich zugelassenen Rahmen. Die Zinsen betragen in diesem Fall 50% pro Jahr. Simple Mathematik, im ersten Jahr wuchsen die Schulden auf 150 Millionen, im zweiten Jahr waren es dann schon 225 Millionen, im Dritten dann 337 Millionen und im vierten Jahr waren es schon über 500 Millionen.“

Lee Hyun verfolgte die Rechnung in seinem Kopf und wurde blass.

Die Schulden verfünffachten sich bereits in den ersten vier Jahren. In seinem Fall waren jedoch schon acht Jahre vergangen, dadurch waren die Schulden auf 2,5 Milliarden Won angewachsen. Wenn man jetzt noch die wenigen Monate dazuzählte, die über die acht Jahre hinausgingen, kam man einfach auf die drei Milliarden Won.

Obwohl Lee Hyun regelmäßig von diesen Leuten drangsaliert wurde war ihm nicht bewusst gewesen, wie hoch der Schuldenberg angewachsen war. Ohne, dass er davon wusste, hatte sich eine schockierende Summe von drei Milliarden Won Schulden angehäuft.

Persönlicher Bankrott. Jeder mit einem klaren Verstand hätte persönlichen Bankrott angemeldet. Lee Hyun hatte auch schon überlegt persönlichen Bankrott anzumelden, aber dafür hätte er auch Geld bezahlen müssen. Um alle nötigen Schritte für einen persönlichen Bankrott einzuleiten musste man einen Anwalt und das Gericht bezahlen. Kurzum, er konnte sich dies bisher nicht leisten. Jetzt hätte er genug Geld, aber jetzt war es zu spät.

„Zahl die drei Milliarden Won. Jetzt!“ Sagte der Blonde.

„Nein, niemals!“

„Niemals? OK, Mr. Lee. Wie Sie möchten. Aber wenn sie heute nein sagen, dann werden wir heute gehen und morgen wiederkommen und erneut nach den Schulden fragen. Natürlich werden sich die Zinsen dann auch ein klein wenig erhöht haben.“

Lee Hyun sah die Selbstsicherheit in den Augen der Männer. Die Selbstsicherheit der Überlegenen. Er wusste, was kommen würde, wenn er sich weigern sollte die Schulden zu bezahlen. Besonders jetzt, wo sie wussten, dass er das Geld hatte, wäre er nicht mehr vor ihnen sicher. Er hatte keine Wahl.

Sie brauchten jetzt nicht mal etwas unternehmen. Sie grinsten einfach nur. „Es sieht so aus, als wäre deine Großmutter so krank, dass sie sich im Krankenhaus ausruhen müsste. Ich hoffe, es stört sie nicht, wenn sie eventuell ein wenig länger hier bleiben müsste. Deine Schwester haben wir eben auch auf dem Flur gesehen. Ich habe ein paar Freunde, die liebend gerne ein wenig mit einer Hochschülerin spielen würden.“

„Wagt euch ja nicht Hayan anzufassen!“ rief Lee Hyun.

„Bleib locker, wir haben noch nichts unternommen. Wir unterhalten uns doch nur. Aber stell dir vor, ihr drei müsstet euch ein Krankenzimmer teilen. Das wäre doch zu schade.“

Lee Hyun konnte die unverhüllten Drohungen nicht mehr ertragen. Er wusste, dass die Männer ihre Drohungen wahr machen würden, wenn er sich weiter weigerte.

Wer seine Schulden nicht bezahlen konnte oder nicht wollte hatte nichts zu lachen. Während seiner Tage in den Slums hatte er gesehen, wie solche Leute endeten, oftmals war es schlimmer als der Tod.

Die eigentliche Sünde war, dass seine Eltern sich das Geld geliehen hatten. Diese Männer forderten nur zurück, was rechtmäßig ihnen gehörte, auch wenn es ihm nicht schmeckte.

Lee Hyun nahm sein Bankbuch hervor und gab es den Männern.

Die Männer waren gut vorbereitet, offenbar waren sie sich sicher, ihn heute zu überzeugen. Sie nahmen das Bankbuch und gaben ihm einen Sack, in dem das Geld war, was auf seinem Bankkonto zu viel drauf war. Zusätzlich gaben sie ihm einen Zettel, der die Tilgung der Schulden bestätigte.

„Vielen Dank und man sieht sich.“ Sagte der Blonde schnippisch und verließ mit den anderen Männern den Raum.

„Wartet!“ rief Lee Hyun.

„Was ist das Problem?“

„Irgendwann werdet ihr das noch bereuen, dafür werde ich sorgen.“

„Was?“

„Jetzt wo ich meine Schulden bezahlt habe, werde ich euch das heimzahlen, was ihr mir und meiner Familie in all den Jahren angetan habt.“

Die Männer wollten anfangen zu lachen, aber als sie den Blick von Lee Hyun sahen, blieb ihnen ihr Lachen im Hals stecken. Sie sahen ein Tier in ihm. Der Blick in seinen Augen verursachte ihnen eine Gänsehaut.

„Es sieht so aus, als hättest du den Verstand verloren. Ich glaube wir müssen dir mal die ein oder andere Lektion über das reale Leben beibringen.“ Sagte der Blonde. Die Männer begannen sich die Ärmel hochzukrempeln, aber Lee Hyun blieb standhaft und machte keinen Rückzieher.

„Lasst ihn in Ruhe. Wir haben bereits das Geld. Ich möchte keinen unnötigen Ärger. Kommt wir gehen.“ Sagte der Chef.

„Aber…“

„Wollt ihr wirklich so eine Aktion in einem Krankenhaus bringen?“

„Nein, Chef.“

Die Männer drehten sich wieder um.

„Oh, und Junge.“ Sagte der Chef während er Lee Hyun einen warnenden Blick gab. „Ich bin Jinsup Kang in Myongdong. Glaubst du wirklich, dass dein Auftreten in der realen Welt irgendwen beeindruckt? Wenn du glaubst, das alles ist unfair, dann verdien dir in fünf Jahren 3 Milliarden Won und komm zu mir. Wenn du das wirklich schaffst, dann knie ich vor dir nieder.“ Und damit verließen die Männer das Krankenhaus.

Erschöpft setzte sich Lee Hyun auf den Boden, seine Beine wollten ihn nicht mehr tragen. Er hörte seine Schwester auf dem Flur Schluchzen und seine Großmutter seufzte.

***

Seit ihm die 3 Milliarden Won unter der Nase weggestohlen worden waren, interessiert ihn nichts mehr. Ein schweres Gewicht lastete auf ihm und zwang ihn zum Nichtstun. Drei Tage später fasste er sich endlich wieder und beschloss das Geschehene hinter sich zu lassen.

Es gab Hoffnung und er hatte sie bereits gesehen. Er konnte nicht weiter rumsitzen und nichts tun und weiterhin ein Verlierer bleiben. Ein unerwartetes Grinsen erschien auf seinem Gesicht und verdrängte die Tränen.

Die Erfahrung eine Menge Geld zu besitzen, wie kurz sie auch immer gewesen sein mag, lehrte ihn im Leben niemals aufzugeben.

Stimmt, ich habe einmal eine Menge Geld verdient, warum nicht nochmal?

Die folgenden Tage hatte Lee Hyun viel zu tun.

Die 100 Millionen Won, die er noch hatte standen ihm leider nicht vollständig für seinen Plan zur Verfügung, da er bereits einen Vertrag für den Kauf eines Hauses unterschrieben hatte, welcher 60 Millionen kostete. Er könnte zwar den Vertrag kündigen, aber dafür müsste er eine Strafe bezahlen und er würde lieber sterben, als Geld zu verschwenden.

Deshalb war seine Investitionssumme nur noch 40 Millionen Won (ca 27.500 €).

Er tröstete sich selbst damit, dass er das Haus immerhin sehr günstig bekommen hatte, wegen des Immobilienbooms zu Beginn des 21. Jahrhunderts, welcher zu sinkenden Grundstückspreisen geführt hatte.

***

Er registrierte sich am Kumdo Dojo, wo er den Schwertkampf lernte und außerdem noch bei weiteren Kampfsportarten, inklusive Tae Kwon-Do und Hapkido.

Lee Hyun trainierte täglich in sechs verschiedenen Disziplinen. Er trainierte verschiedene Kampfsportarten um sich auf das Spiel vorzubereiten und setzte sich dabei so sehr ein, dass die Kampfsportlehrer ihn Wilde Bestie nannten. Er schwang das Schwert solange, bis seine Hände bluteten und hörte auch dann noch nicht auf.

In der Virtuellen Realität werden die Bewegungen des Körpers realistisch denen in der Realität nachempfunden. Wer also im echten Leben einem Schwert ausweichen konnte, kann dies auch in der Virtuellen Realität. Um sich also auf das Spiel vorzubereiten machte Lee Hyun seinen Körper fit und sammelte und studierte so viele Informationen über das Spiel und die Virtuelle Realität, wie nur irgend möglich.

Natürlich würde er mit seinem Kampfsportwissen keinen allzu großen Vorteil gegenüber anderen Mitspielern haben, schließlich spielten die Statuswerte eine sehr große Rolle bei der Schadensberechnung, aber selbst wenn es nur einen Unterschied von 10% machte, betrachtete er dies schon als sehr wichtig, schließlich können auch 10% den Unterschied zwischen Sieg oder Niederlage entscheiden.

Er analysierte welches Spiel die meisten Spieler hatte und welches Spielsystem am Zukunftsträchtigsten war. Und wie er erwartet hatte, war Royal Road ganz vorne. Neun von Zehn Koreanischen Online Spielern spielten Royal Road, dies entsprach ganz Lee Hyuns Erwartungen.

Er erstellte Tabellen und Schemas über Rassen, Klassen, Städte und Skills um für sich die besten Bedingungen herauszufinden. Sein Zimmer war mit Notizzetteln übersät auf denen die verschiedensten Informationen standen.

Ein ganzes Jahr lang bereitete sich Lee Hyun auf das Spiel vor und trainierte bis zur Erschöpfung und lernte alles was es zu lernen gab über das Spiel. Er beobachtete weiterhin die Entwicklung des Spiels und wie er es vorhergesehen hatte eroberte das Spiel immer mehr den Markt und breitete sich auch immer mehr auf andere Bereiche des normalen Lebens aus, weil immer mehr Leute von dem Spiel in den Bann gezogen wurden.

Die Marktanteile von Royal Road am Onlinevideospielemarkt weltweit betrug inzwischen über 75%. In Korea selbst war der Anteil jedoch noch wesentlich höher.

Das Senden von Live-Streams der Kämpfe zwischen Großen Gilden überstieg häufig die Einschaltquoten anderer Fernsehsendungen.

Es war der Anfang einer Ära, in der jeder Mensch Ruhm, Macht und Reichtum durch ein Spiel allein erlangen konnte.

„Perfekt. Alles entwickelt sich so, wie ich geplant hatte.“

Lee Hyun starrte auf seinen Monitor. An diesem Tag war seine Kapsel angekommen, mit welcher er sich mit Royal Road verbinden konnte. Die Kapsel hatte 10 Millionen Won (6,8 Tausend €) gekostet , eine Summe die er nur schweren Herzens bezahlt hatte, aber er versicherte sich selbst, dass es eine Investition war, die er tätigen musste und welche sich schon bald rechnen würde.

Er war bereit für das Spiel. Als das Spiel startete fühlte er sich wie ein Soldat kurz vor der Schlacht.
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Als diese Nachricht in der Kapsel vor seinen Augen aufleuchtete rief Lee Hyun laut: „Ja!“

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